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Kategorie-Archiv: Meinungen

Blogbeitrag: Der Markt regelt das: Kranken­häuser?

Ihr kennt vielleicht schon meine Haltung zu neo-liberalen Wünschen einen Markt für jeden Bereich zu schaffen. Heute möchte ich mich mal über unanständige Träume zum Thema Krankenhauskapazität und Fallpauschale auslassen. Seit Jahren fordern unsere Freunde aus der Privatisierungssparte, wir müssen Krankenhäuser schließen. Andernfalls würde die Qualität der Versorgung darunter leiden. Um eine "Qualitätsmessung" nach monetären Aspekten zu ermöglichen, führte man 2004 eine Fallpauschale ein. Krankenhäuser die nicht wirtschaften oder dem Wettbewerb nicht standhalten konnten, sollte von der Bildfläche verschwinden. Krankenhäuser sollten also zu Wirtschaftsunternehmen werden, die ihre Dienstleistungen gewinnbringend anwenden sollten. Aufgrund des mangelnden Willens, unserer Bundesländer, in Krankenhäuser zu investieren. Mussten viele Firmen... Ich meine Krankenhäuser, in jeglicher Hinsicht, am Personal sparen und es in die Infrastruktur stecken. Zum anderen war es nun auch wichtig geworden, den Kunden zu klassifizieren und so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus zu bekommen. Der Begriff "blutige Entlassung" formte sich heraus und man begann sich auf gewinnbringende Vorgänge zu spezialisieren.

Blogbeitrag: Pandemie: Das gespaltene Gesundheits­system

Wenn Politik und Medien nichts reißerisches finden, dann kommt seit einiger Zeit immer mal wieder die Impfpflicht über den Äther. Irgendjemand muss man ja auch die Schuld für die anhaltende Pandemie geben. Ohne Feindbild hat der Tag keine Struktur. Anfangs hatten wir uns ja noch die Jugendlichen vorgenommen und auf die fehlende Solidarität hingewiesen. So langsam scheint das jedoch nicht mehr populär und tragbar zu sein, denn schließlich geht ein Großteil der Jugendlichen überhaupt nicht mehr vor die Tür. Frische Luft und Bewegung sind verpönt, der Computer ist das Fenster in die Außenwelt. Die Quittung für unsere Entscheidungen, werden besagte Jugendliche erst in ein paar Jahren bekommen. Aber die Quittung ist bereits ausgestellt! Riskieren wir doch mal einen Blick auf die Pflegekräfte. Also die Personengruppe, welche neben den anderen Mitgliedern des Gesundheitssystems mit der Pandemie und deren Auswirkung zu kämpfen haben. Ja, genau die Personengruppe denen wir, letztes Jahr, an den Fenstern Applaus gehuldigt haben. Die wollen sich nicht Impfen lassen! Stellt euch mal vor, die sind sogar gegen die Impfpflicht. Solidarität sieht aber anders aus...

Zitat: Andy Grote seit gestern ganz klein und schlaff

“Er lässt total den Kopf hängen und kommt gar nicht mehr hoch”, so ein Vertrauter des Innensenators. “Er ist förmlich in sich zurückgezogen. So kenne ich ihn sonst nur, wenn er in kaltem Wasser gebadet hat.”

Der Postillon

Blogbeitrag: Pandemie: CDU/CSU planlos oder müde?

Heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich mich frage, warum die CDU/CSU sich damals, bei der Wahl der Kanzlerkandidaten, für Laschet und Söder entschieden hatte. Gut die Auswahl war nicht berauschend, aber die besten Pferde, im Pandemierodeo, waren die beiden auch nicht. Wie auch immer, die Parteien haben sich entschieden. Jetzt bleibt ihnen nur noch das bange Warten. Problematisch könnte es werden, wenn die Wähler begreifen, wie konzentriert die beiden Minister an ihrem persönlichen Scheitern arbeiten und gearbeitet haben. Aber ich kann mich natürlich auch ganz hart irren, denn erstaunlicherweise halten sich unser Verkehrsminister und der Innenminister so fest im Sattel, dass mir die Spucke weg bleibt. Anscheinend ist es einfacher, wenn man nicht ganz so hohe Ansprüche an sich stellt. Man vergisst ein paar Sachen, lacht hier und dort mal etwas unpassend und beteuert stets nach besten Wissen und Gewissen agiert zu haben. Hat sich dann der ganze Shitstorm gelegt, lacht man sich in Fäustchen weil der Wähler so blöde und der Plan aufgegangen ist.

Blogbeitrag: Individual­verkehr und die Suche nach Rechtfertigung

Letztens hatte ich wieder einmal eine lebhafte Diskussion über unseren Individualverkehr und den schwinden Raum innerhalb unserer Städte. Mein Gesprächspartner hat mitbekommen, dass ich mich vor einiger Zeit von meinen Auto getrennt hatte und seither ganz gut ohne zurecht komme. Für ihn ein Umstand, welchen er nicht verstehen konnte. Schließlich brauche er ein Auto, wenn er zur Arbeit fährt. Neugierig fragte ich, ob er Dienstleister sei oder wechselnde Tätigkeitsorte hätte. Beides verneinte er, aber 15km zur Arbeit könne er nicht mit dem Fahrrad oder den Öffentlichen meistern. Also fragte ich wie lange er denn so im Stau steht, schließlich ist der Verkehr in den deutschen Ballungsgebieten kein Zuckerschlecken. Darauf erwiderte er, die Parkplatzsuche sei auch kein Spaß. Folglich würde er schon 1-2 Stunden im Auto verbringen. Das war dann zu viel, der angesammelte Frust brach aus ihm heraus und die Diskussion wanderte in die Extreme. Er schimpfte über unsere "verblödeten und korrupten" Politiker, die "beschissenen" Radfahrer, welche ständig bei rot über die Ampel fahren würden und über die Busspuren bzw. Pop-up-Radwege, welche die Stausituationen nur verschärfen würden.

Blogbeitrag: Neuland: Europa und die digitale Abhängigkeit

Wenn es um die digitale Infrastruktur geht, sind wir Europäer offensichtlich noch in der Pubertät. Wir glauben schon reif für eigene Entscheidungen und ein selbst bestimmtes digitales Leben zu sein. Bekommen aber irgendwie keine digitale Strategie so richtig auf die Beine. Es werden Projekte wie Gaia-X und "Open Source Behörden" geplant, scheitern aber an der Durchsetzungskraft und der eigenen Ahnungslosigkeit. Woher soll dieses Wissen auch kommen? Schließlich haben wir Jahrzehnte verschlafen und nicht begriffen, dass beispielsweise die Chipindustrie und eine adäquate Internetverbindung die Schlüsseltechnologien der Zukunft sind. Bis vor kurzem waren wir uns nicht einmal bewusst, dass die Amerikaner uns den digitalen Hahn abdrehen könnten, wenn wir nicht so funktionieren wie sie es gerne hätten. Nicht einmal Snowden und die 2019 eigeführten Sanktionen gegen Huawei haben uns aufwachen lassen. Erst die Pandemie und die Drohungen Trumps gegen deutsche Unternehmen, welche an der russischen Pipeline bauten, scheinen ein digitales Erwachen einzuleiten. Jahrzehnte haben wir dem neoliberalen Geschäftsmodel gefrönt und einen Technologie- und Wissensabfluss eingeleitet, der uns Jahrzehnte gekostet hat bzw. noch kosten wird.

Blogbeitrag: Alltagsrassismus: Es sind immer die anderen

Gestern wurde ich mal wieder überrascht und habe dabei festgestellt, dass Alltagsrassismus und Diskriminierung offenbar jeden trifft bzw. treffen kann. Ich unterhielt mich mit einer Bekannten und wir kamen irgendwann auf unser Gesundheitssystem zu sprechen. In alter Manier kritisierte ich, dass der Kapitalismus in unserem Gesundheitssystem nicht zu suchen hätte. Die prompte Erwiderung meiner Gesprächspartnerin, du hörst dich ja an wie ein Ossi. Hm, dachte ich mir, woher kommt diese Einschätzung? Meine Ausdrucksweise entsprach nicht der eines Proleten und auch sonst wusste ich nicht was mich zu einem "Ossi" machen würde. Ist es die momentane mediale Aufheizung durch die Äußerungen von Herr Wanderwitz oder sind wir als "Wessis" und "Ossis" immer noch nicht weiter. Ist Kritik am Kapitalismus und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft nur den Ostdeutschen zuzuordnen? Bemerkenswert empfand ich auch meine Gedankengänge zum Thema "Ossi". Sind "Ossis" Proleten oder bezeichnen wir, die "Besser-Wessis", Systemkritiker, Proleten und Verlierer gerne als "Ossis"? Es ist so herrlich einfach, oder? Anscheinend erstickt man Kritik wohl am besten, in dem man nicht auf sie eingeht und den Gesprächspartner pauschal schon mal geringschätzt und in die eigene Schublade für "nicht Menschlich" oder "Dumpfbacken" einsortiert.

Blogbeitrag: Wenn nur Konsum uns retten kann

Das Leben in unserer Zeit ist schon nicht leicht. Irgendwie scheinen wir in einer Zeit zu leben, in der unser Handeln immer mehr Einfluss auf unsere Umgebung hat. Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler, dass unsere Umwelt sich nicht zu unserem Vorteil entwickelt und dennoch machen wir weiter wie bisher. Neue Konzepte müssen her, aber an das Kernproblem wagt sich keiner ran. Stattdessen verkaufen wir alte Dogmen im neuen Gewand und versuchen ein System am Leben zu erhalten, was für mein Begriffe eine Bankroterklärung für unseren Lebensraum ist. Stück für Stück verlernen wir immer mehr nachhaltig zu leben. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute eine Armutserklärung. Wer seine Sachen reparieren muss, ist ein armer Schlucker! Denn nur wer es schafft, sich öfter mal ein Upgrade zu spendieren gilt als erfolgreich. Auch unser Seelenheil hängt offensichtlich recht stark von unseren Konsumwünschen und deren Befriedigung ab.

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