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Tempolimits und das logische Verständnis bei Politikern?!

Tempolimits und das logische Verständnis bei Politikern?!

Diese Frage stelle ich mir nicht nur seit gestern… Offensichtlich verfüge ich nicht über diese speziellen kognitiven Fähigkeiten, welche man benötigt, um in der Politik tätig werden zu können/wollen. Ich versuche es mal ganz leicht und verständlich zu erklären. Man beschließt aufgrund eines Mangels bzw. Problems, dass etwas geändert werden muss. Nachdem das Problem durch die eingeleiteten Maßnahmen behoben wurde, beschließt man die Maßnahmen einzustellen, weil das Problem behoben wurde? Was erhofft man sich? Ist das eine Funktionsprüfung? Aus der Elektrotechnik kenne ich den Einschwingvorgang, gibt es so etwas auch in der Politik oder sind hier wieder Lobbyisten am werkeln?

Worum geht es?

Für diesen Beitrag nehme ich mir 2 Beispiele aus den letzten Monaten heraus, um nachzuvollziehen was mir an Fähigkeiten fehlt, um diese Entscheidungen zu verstehen. Schnallt euch an, denn mit einer allgemeingültigen Logik ist dieser Thematik nicht beizukommen. Vielleicht solltet den Text mit etwas Ironie lesen ;).

A24

Betrachten wir die A24, die aufgrund von gesteigerten Unfallzahlen vor rund 20 Jahren ein Tempolimit aufgedrückt bekam. Das Ergebnis war, die Unfallzahlen gingen massiv zurück. Mit der aktuellen Regierung fiel dann das Tempolimit, mit der Begründung, dass ein präventives Tempolimit gesetzlich nicht möglich sei.

Der normale Menschenverstand würde diesen Vorgang nicht als präventive Maßnahme bezeichnen, denn es gab ja bereits einen Grund warum ein Tempolimit eingeführt wurde. Auch die Polizei warnte vor einer Aufhebung des Tempolimits. Bei Politikern und der Autobahngesellschaft verfügt man über hochfunktionale geistige Fähigkeiten, da können Bürger nicht mithalten. Als Bürger sollten wir auch nicht auf die eventuell verfügbare Themenvertrautheit der Polizei und Feuerwehr mit Unfällen rechnen. Unfälle sind hochkomplexe Vorgänge, die nicht nur mit physikalischen Gegebenheiten erklärt werden können. Allein die Geschwindigkeit dafür verantwortlich machen wäre zu leicht. Die erste offiziell vermerkte Verkehrstote, wurde mit 6km/h totgefahren. Merkwürdigerweise stiegen nach dem Aufheben des Tempolimits die Unfallzahlen auf der A24. Einen Zusammenhang würde man in Kreisen der Entscheider vermutlich nicht herstellen, denn es könnten ja auch rein hypothetisch aktuelle Ereignisse wie z.B. ein Mikrobeben oder Sonnensturm gewesen sein. Als Bürger sollte man auch nicht direkt einen Zusammenhang zwischen Höhe der Geschwindigkeit und der Häufigkeit bzw. Schwere der Unfälle herstellen. Es scheint zwar logisch, dass aufgrund von hohen Geschwindigkeiten die mögliche Reaktionszeit herabgesetzt wird. Aber auch hier müssen wir mehr an unserer zerebralen Verarbeitung arbeiten. Zusätzlich scheint es auch logisch, einen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und der Schwere der Unfälle herzustellen. Schließlich würde ein höher beschleunigtes Gefährt mit mehr Energie ausgestattet sein. Dem entsprechend wäre die Geschwindigkeitsbandbreite der möglichen Unfallteilnehmer erheblich größer. Aber auch hier, sollten wir uns das nicht zu einfach machen. Denn ein rasender bzw. forciert durch den Verkehr gleitender Verkehrsteilnehmer, ist wachsamer und schläft bei Geschwindigkeiten unter 150km/h hinter dem Steuer ein.

Berlin und Tempo 30

In Berlin wurden einige Hauptstraßen mit einem Tempo 30 versehen, um die Luftqualität zu steigern. Jetzt wurde die Luftqualität besser und unsere Verkehrssenatorin möchte nun wieder Tempo 50 einführen. Mögliche Nebeneffekte, wie die evtl. gesteigerte Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer wurden auch hier nicht bewertet. Als Bürger würde man jetzt argumentieren, dass eine höhere Geschwindigkeit mehr Feinstäube, wie Abgase, Bremsstäube oder Reifenabrieb verursachen. Aber auch hier gelten andere Maßstäbe. Schlussendlich wurden unsere Autos immer sauberer und der Verbrennungsruß reduziert. Fahrzeuge mit Ultrafeinstäuben, Stickoxiden und Ozon in Verbindung zu bringen, würde nur einfältigen Bürgern wir mir einfallen.

Als Politiker würde man auch niemals darauf kommen, dass die aktuelle Verbrennertechnik immer kleinere Partikel an Stäuben generiert. Diese Art von Ultrafeinstäuben die ohne Probleme tiefer in unseren Organismus eindringen können. Man spricht dann lieber von der Landwirtschaft und das diese auch Feinstäube verursacht usw. Woher diese Argumentationskette kommen mag, kann man sich sehr wahrscheinlich denken. Es soll ja Lobbygruppen geben, die glauben, Rauchen fördert die Gesundheit. Ein bisschen Feinstaub mehr oder weniger ist doch nicht so tragisch?! Schließlich wollen wir doch alle nur etwas Geld verdienen…

Fazit

Ich sage es mal wie es mir in den Kragen kommt. Die politische Bereitschaft Verstoße entsprechend ahnden zu können, tendiert zum absoluten Nullpunkt. Es kommt das ein oder andere Mal vor, dass Vergehen, welche in einem Verfahren mit berechnet würden, verjähren weil die Justiz nicht in die Lage versetzt wird zeitnah zu reagieren. Selbst einfachste Dinge, wie die Installation von Blitzern an neuralgischen Punkten, lassen ewig auf sich warten. Es ist schon beinahe eine gewisse Mutwilligkeit zur Handlungslosigkeit zu verspüren.

Als Radfahrer hat man zur Geschwindigkeit ein ganz anderes Verhältnis, denn schließlich weiß man, wieviel Arbeit 1-2km/h mehr machen können. Das Thema Luftqualität ist bei Radfahrern auch ein Thema von Interesse, denn auch hier atmen diese sämtliche Ausdünstungen unserer Verbrenner ein. Auch dann noch, wenn Verbrenner mit e-Fuels betankt werden! Ich kann solche Entscheidungen nur schwer nachvollziehen. Es geht darum das Leben der Bürger zu schützen und nicht den Lobbygruppen zum fraß vorzuwerfen. Wie viele Verkehrsteilnehmer müssen für eine verfehlte Politik denn noch den Löffel abgeben, bis mal adäquat gehandelt wird? Das Prinzip Ursache und Wirkung macht auch vor Politikern kein halt. Vielleicht sollte man als Vertreter des Volkes auch mal darüber nachdenken, anstatt sich an finanzstarke Minderheiten zu heften. Ansonsten gibt man den Extremisten immer mehr Futter und wundert sich über die Verdrossenheit der Bevölkerung.

Jedenfalls bekomme ich mittlerweile Sehstörungen, wenn ich mir das Treiben einiger Parteien anschaue. So oft wie ich mir die Augen reiben muss, bei so viel Rückwärtsgewandt- und Technologieoffenheit auch nicht verwunderlich. Begrüßen würde ich es, wenn Deutschland nicht der Bremsklotz der Europäischen Union wäre und die zukünftige Mobilität nicht nur aus heimischer Herstellersicht betrachtet. Niemand würde auf die Idee kommen, die Beleuchtungspflicht an Fahrzeugen einzustreichen, nur um Energie zu sparen. Erstens würde man nichts mehr sehen und der Beschluss würde sehr wahrscheinlich Auffahrunfälle ohne Ende produzieren. Genauso wie mit der Gurtpflicht, diese hat Leben gerettet. Schaffen wir die Gurtpflicht jetzt ab, weil wir Leben damit gerettet haben?

Abschließend ist es mir wichtig zu betonen, dass diese gefühlte Unfähigkeit unserer Altparteien kein Freibrief ist, Extremisten auf den Thron zu hieven. Selbst dann, wenn man der Meinung ist, dass Altparteien keine Kritik ertragen können. So manch ein Interviewpartner macht gerne deutlich, dass Kritik am etablierten System eher was für extremistische Strömungen sind. Macht mich meine Kritik zu einem Extremisten? Ich glaube nicht?! Persönlich würde ich diese Äußerungen als Hilferuf und Eingeständnis dieser Interviewpartner sehen. Man hat schlichtweg übersehen, welche Wirkung die Politik der letzten Jahrzehnte hatte.

Daniel Jörg Schuppelius

Selbstständiger IT-Dienstleister und Assistent für Elektronik und Datentechnik, Ich bin sozusagen Mädchen für alles was die Informationstechnik angeht. Kümmere mich gerne um Probleme, an denen andere Dienstleister scheitern und bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Entwickle gerne Programme und Skripte und kümmere mich um diverse Blogs und Seiten. Auch sonst probiere ich mich an neuen Techniken aus, um mich noch unabhängiger von anderen Personen zu machen. Wenn du willst, dass irgendetwas funktioniert, dann kümmere dich immer selbst darum.

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