Wenn es um die digitale Infrastruktur geht, sind wir Europäer offensichtlich noch in der Pubertät. Wir glauben schon reif für eigene Entscheidungen und ein selbst bestimmtes digitales Leben zu sein. Bekommen aber irgendwie keine digitale Strategie so richtig auf die Beine. Es werden Projekte wie Gaia-X und "Open Source Behörden" geplant, scheitern aber an der Durchsetzungskraft und der eigenen Ahnungslosigkeit. Woher soll dieses Wissen auch kommen? Schließlich haben wir Jahrzehnte verschlafen und nicht begriffen, dass beispielsweise die Chipindustrie und eine adäquate Internetverbindung die Schlüsseltechnologien der Zukunft sind. Bis vor kurzem waren wir uns nicht einmal bewusst, dass die Amerikaner uns den digitalen Hahn abdrehen könnten, wenn wir nicht so funktionieren wie sie es gerne hätten. Nicht einmal Snowden und die 2019 eigeführten Sanktionen gegen Huawei haben uns aufwachen lassen. Erst die Pandemie und die Drohungen Trumps gegen deutsche Unternehmen, welche an der russischen Pipeline bauten, scheinen ein digitales Erwachen einzuleiten. Jahrzehnte haben wir dem neoliberalen Geschäftsmodel gefrönt und einen Technologie- und Wissensabfluss eingeleitet, der uns Jahrzehnte gekostet hat bzw. noch kosten wird.
Momentan, habe ich mal wieder verstärkt mit Angriffen aus Asien und Russland zu tun. Dabei muss man beachten, dass dies halt nur die ausführenden Maschinen sind. Wer sich im genauen dahinter verbirgt, ist nur zu ermitteln, wenn man Zugriff auf die beteiligten Maschinen hat. Natürlich bekomme ich auch aus anderen Ländern Angriffe. Statistisch gesehen, fallen bei mir Asien und Russland mit großem Abstand auf. Demzufolge könnte man sich die Frage stellen, warum diese Gebiete so befallen sind.
Ich stamme aus Westberlin und höre immer mal wieder, dass einige Leute, ob Ost oder West, die Mauer gerne wieder…