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K(r)ampf der Provider <> Vodafone vs. Telekom

K(r)ampf der Provider <> Vodafone vs. Telekom

Alle Jahre wieder, hat man mal wieder Probleme mit Providern die grundsätzlich unnötig wären. Das Technik ausfällt und auch mal gewartet bzw. getauscht werden muss, kennt jeder Admin. Auch Internetanschlüsse fallen des Öfteren mal aus und man hat dann, im Namen des Kunden, Berührungspunkte mit mehr oder weniger kompetenten Technikern der Telekom bzw. Vodafone. In der Regel habe ich eher selten Probleme mit den Technikern, denn ich denke ich bin recht umgänglich. Aber wie das so ist im Leben eines Administrators. Man lernt auch die Leute kennen, die etwas weniger Lust haben, sich dadurch auszeichnen private Probleme beim Kunden zu klären und dann noch frech werden.

Der Beginn

Angefangen haben die Probleme am Freitag den 04.11.2022. Der Kunde rief an und meldete mir, dass er keine VPN-Verbindung aufbauen könne. Nun gut, dacht ich mir, die Leitung bei ihm hat eh gerade ein paar Probleme. Vielleicht liegt es ja daran, dass bei ihm in der Gegend gerade wieder zu viel Last generiert wird. Kontrollierte aber gleichzeitig den Firmenrouter und stellte fest, dass eine Vodafone-Leitung nicht mehr funktionierte. Glücklicherweise verfügt der Kunde über 3 Anschlüsse wovon 2 bei Vodafone liegen. Somit hatte mein Routing schon den Fehler ausgeglichen und Vorort merkte man nichts.

Ich machte mich also auf den Weg zum Kunden und stellte fest, dass eine Internetleitung tatsächlich nicht mehr wollte. Also Vodafone angerufen und den Problemfall geschildert. Ok… Der Techniker wird sich in den nächsten Stunden melden.

Einige Zeit später meldete er sich dann und fragte was den sei, denn die Telefonie funktioniere ja schließlich noch. Ja sagte ich, glücklicherweise funktioniert die andere Leitung von euch ja noch, also werden die VoIP-Daten auf die andere Leitung umgelegt. Er schicke dann 09.11.2022 zwischen 12:00 und 14:00 jemanden vorbei. Ok… Dacht ich mir… Eine Businessleitung und eine so träge Fehlerbehebung. Vielleicht doch etwas größeres, denn ich hatte noch 2 weitere Kunden die gerade mit Vodafone Probleme hatten… Egal, ich kann das ja noch Ausgleichen.

Der Techniker kommt

Am 09.11.2022 Tag, ich war schon auf dem Weg zum Kunden, rief mich der Techniker an. Er wäre jetzt schon in der Nähe und ob er schon loslegen könne… Na klar, sagte ich. Der Kunde ist Vorort und weiß dann bescheid. 30 Minuten später war ich dann beim Kunden und der Techniker war schon weg. Der Kunde kam gleich zu mir und meinte, der Typ hat nur mit seiner Freundin gestritten (telefonisch) und hätte gesagt, er wäre gleich wieder da… er müsse nur die Dose tauschen. Niemand hat ihn dann wieder gesehen, die Dose war auch nicht getauscht und die Leitung war immer noch Tot.

Also meldete ich die Leitung weiterhin als Defekt und hoffte auf einen schnellen weiteren Termin… Nichts passierte… Mittlerweile hatten wir schon den 11.11.2022 und die Leitung war immer noch ohne Funktion. Ein neuer Termin würde unterbreitet, der 14.11.2022 sollte es werden.

2. Versuch

Der 14.11.2022, ich machte mich wieder auf den Weg. Der selbe Techniker rief mich wieder an und fragte was nicht stimme, denn schließlich funktionierte die Leitung doch bei letzten mal. Ne sagte ich, das stimmt nicht die ist seit dem 04.11.2022 offline. Er sei gleich da, erwiderte er. Mist dachte ich, ich brauch noch 20 Minuten, hoffentlich ist der nicht wieder zu früh da.

Diesmal erwischte ich den Techniker an der Technik. Allerdings an der funktionierenden Leitung, denn die LEDs des Routers zeigten mir die funktionierende Leitung als Offline an. Also sagte ich dem Techniker, das er gerade die funktionierende Leitung auf Funktion teste und somit auch eine positive Rückmeldung erhalten würde. Das sei die Leitung die als defekt gemeldet wurde und die zweite Leitung sei eine ADSL-Leitung. Hm sagte ich, soweit ich weiß sind hier sind nur VDSL-Leitungen aktiv und ich könne ihm die Verträge zeigen, wenn er diese gerne sehen möchte. Er machte unbeirrt weiter und verband nun einen eigenen Router mit der funktionierenden Leitung. Ich wurde langsam etwas fuchsig, denn das Spiel ging nun ein paar Minuten so. Ich meinte, was er mir damit beweisen wolle, die Leitung funktioniert, folglich wird der Router sich auch einwählen können. Ich zog die kaputte Leitung aus meinem Router und hielt sie ihm hin… Diese müssen sie testen!!! Stumpf weiter nach seinem Plan, richtete er die Telefonie ein und zeigte mir das die Leitung funktionierte. Ja das ist korrekt, sagte ich. Beide DSL-Leitungen sind so von der Vodafone eingerichtet, das der jeweils andere Anschluss dort funktioniert.

Ich hatte schon Probleme mit verdrehten Leitungen und den daraus folgenden Login-Problemen

Der Kunde bepi**te sich im Nebenraum mittlerweile vor lachen, weil ich und der Techniker offenbar eine andere Sprache sprachen. Ich fand das gar nicht lustig, denn der Typ wollte mich entweder verarschen oder einer von uns war zu dämlich. Als der Techniker dann fragte, ob ich denn überhaupt was von Rechnern verstehen würde, ist mir die Hutschnur geplatzt und ich sagte er könne seine Sachen packen, wenn er nicht mal in der Lage sei eine funktionierende Leitung von einer nicht funktionierenden Leitung zu unterscheiden. Ich hätte der Hotline die richtige Leitung mitgeteilt und monierte zusätzlich, dass er nicht einmal die andere Leitung anfassen würde, selbst wenn ich die falsche Leitung als defekt gemeldet hätte. Vor allem weiß ich ja, dass sich Techniker nicht aus dem Haus bewegen, wenn die Leitung keine Fehler meldet.

Die Hotline

Ich rief also während der Techniker seine Sachen packte, die Hotline an und klagte mein Leid mit dem Techniker… Erzählte der Dame was der Typ so vom Zaun gelassen hat und das immer die funktionierende Leitung getestet wurde. Also fragte ich nochmal nach, welche Leitung sie nun als nicht verbunden sieht… Ja, sagte sie, ich habe die richtige Leitung gemeldet. Allerdings habe sie gerade eine Meldung hereinbekommen, dass der Anschluss als funktionierend markiert wurde und das mein Router defekt sei. Also erklärte ich ihr, dass ich das ausreichend getestet habe und mich dafür verbürgen würde. 20 Minuten später hatte ich sie dann soweit, dass sie das Ticket wieder als offen markierte. Zusätzlich gab sie mir den Hinweis, nach 2 Stunden ohne Meldung das Ticket zu eskalieren, wenn sich keiner melden würde.

Ich machte mich los zum nächsten Kunden und wartet also die Zeit ab. Ein Mitarbeiter der Vodafone meldete sich, klopfte die Parameter nochmal ab und wir kamen ins Schnacken. Was für ne Flitzpiepe mir da untergekommen ist und er erwiderte nur, dass das mittlerweile System bei der Telekom hat. Offenbar spekuliert hier die Telekom auf wechselwillige und unzufriedene Kunden, wenn ich mir den Wortlaut nochmal durch den Kopf gehen lasse. Wir machten also einen Termin für den heutigen Tag aus und die Sache schien endlich in geordneten Bahnen zu laufen.

2 Stunden später rief mich der Kollege wieder an und teilte mir mit, dass die Telekom nicht mehr vorbeikommen möchte. Ich solle doch ein anderes Gerät an den DSL-Port stecken und nochmal nachweisen, dass der Anschluss wirklich defekt ist. Na gut dacht ich mir, dann ist das jetzt so. Natürlich fällt dann der Termin für heute flach und der Kunde muss einen weiteren Tag für eine Leistung zahlen, die er nicht in Anspruch nehmen kann.

Der Beweis

Ich machte mich also nach meinem Termin wieder zum leidgeprüften Kunden los und dokumentierte die Angelegenheit entsprechend den Vorgaben des Mitarbeiters der Vodafone-Hotline. Und damit ihr auch etwas zu lachen habt, mache ich das über diesen Kanal. An den nachfolgenden Bildern könnt ihr sehen, welche Leitung online ist (grün) und welche nicht online ist (orange). Je nachdem wie schnell ich mit dem Foto war, kann es sein, dass die Status-LED für VoIP mal rot leuchtet.

Was können wir hieraus schließen? Offensichtlich sind meine DSL-Modems am Router nicht defekt, denn andernfalls würde der Fehler nicht mit dem Kabel wandern. Allerdings haben wir noch nicht ausgeschlossen, das das 1. DSL-Kabel evtl. defekt sein könnte. Also noch einen Test! Wir tauschen das Kabel an der TAE-Dose (die nie getauscht wurde)…

Und weil ich ja weiß, dass die Vodafone gerne ihre eigenen Geräte an ihren Anschlüssen sieht und auf die freie Routerwahl schei… . Korrigieren wir unsere Spielerei auf den IST-Zustand und schließen nun eine Fritz!Box der Vodafone an den defekten DSL-Port an. Wer jetzt noch glaubt, die Fritz!Box würde ein anderes Bild liefern, ist vermutlich der perfekte Mitarbeiter für den versubten Außendienst der Deutschen Telekom (schließlich müssen wir alle sparen und das auch bei den Lohnkosten). Aber schaut selbst…

Der Hinweis

TAE-Dosen

Zum Abschluss habe ich noch dem Techniker einen Hinweis bereitgestellt, falls er wieder die funktionierende Leitung testen möchte… Auch wenn ich es jetzt in jedes Protokoll / Meldung geschrieben habe, gehe ich fest davon aus.

Falls jemand von euch ähnliche Geschichten kennt oder erlebt hat, teilt mir diese doch einfach mit. Mittlerweile kann ich wieder lachen und habe mir meinen Spaß aus der Geschichte gemacht. Ich denke der Telekom-Techniker glaubt felsenfest daran, dass er die richtige Leitung getestet hat. Woher er die Information mit dem ADSL hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht hat er ja ein paar Tage zuvor die falsche Leitung im Verteilerkasten umgeklemmt 😉

Ich werde weiterhin berichten, was mir bei diesem Kunden noch mit unseren Providern passiert. Und vielleicht lässt Vodafone dem Kunden auch eine Gutschrift oder andere Aufmerksamkeiten zukommen. Auch wenn man als Mitarbeiter der großen Provider glaubt, dass Kunden grundsätzlich zu blöde und zu dämlich sind einen Router anzuschließen. So sollte man nicht mit Kundschaft umgehen. Schließlich möchte man evtl. länger mit dem Kunden zusammenarbeiten. Und manchmal ist auch ein Kunde / Dienstleister dabei, der einen bei entsprechender Leistung durch den Kakao zieht…

Erfahrung?!

Wie seht ihr das mit der Arbeitsqualität der Techniker? Mir ist aufgefallen, dass beispielsweise Vodafone-Techniker grundsätzlich die Router tauschen, wenn das Fehlerbild nicht eindeutig ist. Anstatt zu schauen, ob in der Straße noch weitere ähnliche Probleme existieren, ist der Kunde schnell abgefertigt und das Problem als gelöst markiert. Habe momentan einige Kunden die fortwährend Probleme mit dem Internet (Kabel) haben und Vodafone bekommt keine stabile Leitung hin. Vielleicht hängt das auch mit den Testreihen für die Stromsparfunktion im Netz zusammen. Jedenfalls hatte ich irgendwo mal aufgeschnappt, dass gerade aufgrund der Energiekrise einige Tests laufen. Und seit dem 04.11.2022 häufen sich bei mir die Fehlermeldungen zu Vodafone.

Fortsetzung folgte…

Am 16.11.2022 hat mich eine Mitarbeiterin der Telekom angerufen. Sie sehe den Fehler auf der Leitung und würde dementsprechend einen Techniker los schicken. Als der Techniker dann an späten Nachmittag ankam, wurde ich darüber informiert, dass dieser die Leitung umgeklemmt habe und alles funktionieren würde. Allerdings sei nun die andere Leitung offline, für die nun gesondert eine Störung gemeldet werden müsse.

Dokumentation

Offensichtlich existieren bei der Telekom mehrere Leitungsdokumentationen, gesondert für Inhouse-Techniker und Außendienstmitarbeiter. Anders kann ich mir dieses Hin und Her nicht erklären. Nach dem ich den Fehler nun auf der anderen Leitung gemeldet habe. Hoffe ich endlich einen Stand hinzubekommen, der nachfolgende Fehler und deren Behebung entsprechend minimiert. Entsprechend der “Außendienstdokumentation” müsste ja jetzt alles seinen geregelten gang gehen.

Daniel Jörg Schuppelius

Selbstständiger IT-Dienstleister und Assistent für Elektronik und Datentechnik, Ich bin sozusagen Mädchen für alles was die Informationstechnik angeht. Kümmere mich gerne um Probleme, an denen andere Dienstleister scheitern und bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Entwickle gerne Programme und Skripte und kümmere mich um diverse Blogs und Seiten. Auch sonst probiere ich mich an neuen Techniken aus, um mich noch unabhängiger von anderen Personen zu machen. Wenn du willst, dass irgendetwas funktioniert, dann kümmere dich immer selbst darum.

6 Kommentare bisher

Bahamut3009 Eingestellt am 6.Apr 2024 (06:44:06)

Hallo Daniel,

deine offenen Fragen kann ich sogar beantworten 😉

Fangen wir ganz vorne an: Wird eine Störung (über Vodafone) gemeldet, wird anhand den Messergebnissen (wahrscheinlich von einer 3.-klassigen KI) eine Diagnose erstellt und die weiteren Maßnahmen vorgeschlagen. In deinem Fall dürfte es keine Messergebnisse gegeben haben (Anschluss nicht synchron = keine Messergebnisse DSL). D.h. es gibt 3 mögliche Ursachen:

  1. Router defekt (der Liebling jedes Kundencenters)
  2. Signaturkabel (die Verbindung zwischen Anschlussdose und Router) defekt
  3. Anschlussdose und/oder Infrastruktur defekt

Jetzt wirds kompliziert:
Bei Koaxial-Anschlüssen kommen üblicherweise Techniker von Kabel-Deutschland aka Vodafone, um die Leitung zu prüfen.
Bei TwistedPair-Anschlüssen gibts zwei Möglichkeiten:

  • Die Leitung gehört Vodafone => Vodafonetechniker
  • Die Leitung gehört der Deutschen Telekom => Telekomtechniker

Man sieht anhand deiner Bilder nicht genau was für ein Anschluss das ist, aber ich tippe mal auf letzteres.

Dazu musst du jetzt ein paar Details zur Netzneutralität, Datenschutz und den Regelungen der Bundesnetzagentur wissen:
Bei so genannten Wholebuy-Verträgen wird die technische Leitung von einem anderen Anbieter bereitgestellt, während die eigentliche Leistung (Telefon und Internet) vom eigenen Anbieter angeboten wird. Das führt jetzt zu den lustigsten Zuständigkeitsspielchen:

  • Leitung defekt => Wholebuypartner (in deinem Fall Telekom) zuständig
  • Heimnetz defekt => Anbieter zuständig

Die Dokumentationen sind hier in der Regel eindeutig, allerdings gibts speziell bei Wholebuy-Anschlüssen diverse Kommunikationsprobleme:

  1. Der Wholebuypartner (Telekom) erhält eine unabhängige AnschlussID von Vodafone. Jede AnschlussID ist einer Leitungsführung der Deutschen Telekom zugeordnet. Der Entstörungsauftrag bezieht sich immer auf die AnschlussID bzw. den AnschlussIDs
  2. Die Störungsmeldung erfolgt immer über den Anbieter der die eigentliche Leistung beauftrag (Vodafone). D.h. in der Praxis ist dein Ansprechpartner Vodafone und der Ansprechpartner von Vodafone ist (nur für die Leitung) die Deutsche Telekom. Es gibt kein Vertragsverhältnis zwischen dem Endnutzer und der Deutschen Telekom – folglich haben die Endnutzer dem Telekomtechniker auch nichts zu sagen und/oder seine Arbeit zu korrigieren… das müsste der Auftraggeber machen (also Vodafone)
  3. Die Kommunikation erfolgt immer mit Versatz. Das bedeutet der Telekomtechniker meldet die Ergebnisse an Vodafone und Vodafone leitet sie an den Kunden weiter. Jeder Bearbeitungsfehler von Vodafone führt ebenso zu einem neuen Termin wie jeder Bearbeitungsfehler der Deutschen Telekom.
  4. Dem Wholebuypartner liegen keinerlei Daten zur Rufnummer, Zugangsnummer, gebuchten Leistung o.ä. von Vodafone vor. Diese Daten sind datenschutzrechtlich geschützt und für die Prüfung der Anschlussleitung nicht relevant. Für die Prüfung von TAL-Anschlüssen wird während der Prüfung üblicherweise eine Telekomeigene Prüftechnik auf die Leitung geschaltet, damit der Servicetechniker die Qualität der Leitung (z.B. FEC, CRC usw.) prüfen kann.

Was war sehr wahrscheinlich das Problem bei deiner Störungsmeldung:

  1. Der 1. Servicetechniker hat offensichtlich seinen Auftrag nicht ordnungsgemäß ausgeführt und/oder auf Vermutungsbasis irgendeinen Stuss diagnostiziert ohne seine “Vermutungen” durch z.B. Austausch der 1. TAE (die Telefondose) zu bestätigen. So ein Verhalten könntest du als Telekomkunde z.b. unter https://www.telekom.com/de/konzern/compliance/hinweisgeberportal melden. Als Vodafonekunde bist du drauf angewiesen, dass Vodafone sich drum kümmert (passiert erfahrungsgemäß eher selten)
  2. Vodafone meldet beim 2. Versuch nochmal die Störung (der Leitung) an die Deutsche Telekom. Da es für dieses Gebäude mind. 2 Anschlüsse gibt, muss es auch 2 AnschlussIDs für eine Störungsmeldung geben. Ich schätze mal Vodafone hat der Telekom die falsche AnschlussID gemeldet.
  3. Anlauf: aufgrund von 2. ging Vodafone jetzt davon aus, dass du ein Pedant/Betrüger bist und wollte jetzt Nachweise für deine “Störung” haben… was kompletter Schwachsinn ist, weils nur eine einzige Messung braucht um festzustellen ob der Anschluss funktioniert oder nicht. Zugegeben könntest du auch einfach den Router abgeklemmt haben, um dieses Ergebnis zu erzielen aber für solche Fälle gibts ja glücklicherweise die galvanische Messung (dabei wird überprüft ob der PPA (passiver Prüfabschluss) der 1. Telefondose messbar ist. Wenn du also nicht grade die Dose aus der Wand gerissen hast, sollte es realtiv einfach aus der Ferne prüfbar sein obs ein Problem gibt oder nicht.

Kurz: 2 Anbieter, 2 Leitungen und nur 1 Störung. Der Rest sind Kommunikationsprobleme zwischen den Anbietern, schwer zu prüfende Zusammenhänge (danke Datenschutz) und unfassbar nervtötende Bürokratie aufgrund von Vorgaben der Bundesnetzagentur. Als Kunde kannst du hier nicht viel tun – du bist drauf angewiesen, dass die Mitarbeiter der Anbieter alles (ja wirklich alles) richtig machen – und menschliches Versagen ist (insbesondere bei Laien) leider normal. Zum Glück wird ja so viel Geld in ausgebildete Fachkräfte investiert (ach warte – mein Fehler… wird es ja nicht). Die Privatisierung einer (eigentlich EINHEITLICHEN) Infrastruktur war halt schon 1997 ne total beschissene Idee.

Falls es dich beruhigt: bei Glasfaser hat die BNA ein bisschen dazugelernt und macht hier jetzt wieder ein einheitliches Netz (welches dann an die einzelnen Anbieter freigegeben wird). Ob das besser funktioniert wage ich mal zu bezweifeln – das Problem mit der Fachkompetenz wird uns wohl noch eine ganze Weile erhalten bleiben :/

Woher ich das alles weiß? Ich arbeite bei der Deutschen Telekom 😉

    Daniel Jörg Schuppelius Eingestellt am 6.Apr 2024 (11:07:26)

    Vielen Dank für Dein Feedback!

    Der bzw. die Anschlüsse in dem Beitrag waren bzw. sind VDSL Anschlüsse, die der Telekom gehören. Der Fehler, mit dem ich beim ersten Telekomtechniker so verzweifelt bin, lag in der Dokumentation der Leitungen. Beim Schalten der Leitungen haben die Deutsche Telekom und Vodafone einen Dreher in den AnschlussIDs verursacht. Folglich haben Vodafone und Telekom sich immer die falsche Leitung gemeldet. Der letzte Techniker der Telekom hat dann die TAE-Dosen entsprechend ihrer ID markiert, so das ich bei einem Fehler gleich die entsprechende ID mit liefern kann. Der erste Telekomtechniker hatte stumpf nach Protokoll gehandelt und nicht begriffen das offensichtlich die andere Leitung defekt war. Zielführend hätte ich empfunden, wenn der Techniker mir entsprechende Identifikationsmerkmale für die Leitung bereitgestellt hätte. Ich hatte ihn auch danach gefragt, welche ID die Leitung hat. Hat den Techniker aber nicht wirklich Interessiert. Der letzte Techniker der Telekom verfügte über mehr Kompetenz und ist auf meine Rückmeldungen eingegangen.

    Nachdem also die IDs der Leitungen jetzt korrigiert wurden und die Telekom und Vodafone jetzt wussten, von welcher Leitung gesprochen wird konnte es weiter gehen. Es wurde dann festgestellt, dass ein Beinchen der Leitung im Schaltschrank offen war. Eigentlich eine Kleinigkeit, wenn man die richtige Leitung als fehlerhaft meldet.

      bahamut3009 Eingestellt am 6.Apr 2024 (17:20:56)

      Verstehe, da stellt sich immer die Frage ob die Techniker der Telekom überhaupt Auskünfte über die LeitungsID von Vodafone an den Kunden geben dürfen. Der Kunde ist ja nicht der Vertragspartner für die Telekom (sondern Vodafone).

      Ich schätze mal dem letzten Techniker war bewusst, dass sich dieses sehr spezielle Problem nicht ohne Abgleich lösen lässt. Hätte man sich natürlich alles schenken können, wenn einfach alle die gleichen LeitungsIDs verwenden und man keine Pseudonummern für Vodafone generieren würde…

      Bei Glasfaser gibt es jetzt ja einheitliche Home-IDs… aber da haben wir ja auch ein starres Netz (also ein Netz ohne Reserveadern oder Umschaltmöglichkeiten – 1 Leitung für 1 Wohneinheit) im Vergleich zum klassischen Kupfernetz mit VDSL.

        Daniel Jörg Schuppelius Eingestellt am 7.Apr 2024 (09:07:03)

        Hm… Kann nicht beurteilen, welche ID bzw. Kennung der Techniker mir da gegeben hat. Jedoch habe ich schon häufiger mit den Kennungen zu tun gehabt, wenn Vorort die Anschlusslage etwas unübersichtlich ist. Beispielsweise ein zentraler Serverraum und mehrere Kunden in einem Gebäude.

        Bei mir wird das leider nichts mit der Glasfaser, habe neben meinen 3 DSL-Leitungen nur noch einen alten OPAL-Anschluss, welchen die Telekom nicht mehr betreibt. Jedenfalls haben sie mir die ursprüngliche Technik entfernt und einen Blindkasten eingesetzt. Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Möglichkeit mit den bestehenden OPAL-Anschlüssen irgendwas brauchbares hinzubekommen.

          Bahamut3009 Eingestellt am 7.Apr 2024 (23:17:01)

          Ach ja – die alten OPAL-Leitungen… machten mehr Ärger als sie genutzt haben… Die Anschlüsse sind mit dem neuen Gigabitsystem nicht kompatibel (deswegen werden die nicht mehr betrieben). Bin jetzt nicht 100% in der Materie drin, meines Wissens war das nix halbes und nix ganzes – deswegen kann man das mit moderneren FTTH-Anschlüssen auch nicht vergleichen.

          Seit dem 01.12.21 ist jetzt auch klar, dass das langfristige Ziel Glasfaser ist. D.h. es werden alle Anschlüsse auf Glasfaser umgestellt – nur eben nicht allein von der Deutschen Telekom (die bisherige Universaldienstleistungsverpflichtung dazu wurde auch am 01.12.21 aufgehoben).

          Aktuell erfolgt der Glasfaserausbau noch größtenteils freiwillig (durch alle Anbieter). In schweren Unterversorgungsfällen (weniger als 10 Mbit/s im Download) kann die BNA über einen Unterversorgungsantrag (siehe https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/Grundversorgung/Unterversorgungsfeststellungen/start.html) einen Anbieter zum Ausbau verpflichten. Leider gibts aktuell noch keine klare Rechtsgrundlage für einen Glasfaseranschluss – die Unterversorgung kann z.b. auch mit Satellit oder Hybrid gelöst werden. Es ist aber offensichtlich, dass aufgrund des Nahnebensprechens, des klassischen EMV-Problems und der massiven Beeinflussbarkeit des Mobilfunks (atmosphärische Störungen, Auslastung der Mobilzelle usw.) nur Glasfaser eine wirklich stabile Leistung bringen kann – insbesondere dann, wenn immer mehr Leute immer höhere Geschwindigkeiten benötigen/wollen.

          Das Thema ist mittlerweile auch richtig politisch geworden – es lohnt sich mal bei der Gemeindeverwaltung nachzufragen wie der Breitbandausbau für Ihre Gemeinde vorgehen will. Möglichkeiten gibt es mitterweile unzählige:

          Inzwischen gibt es eine ganze Reihe gesetzliche Änderungen die mit der TKG-Novelle von 2021 in Kraft getreten sind. Neben dem Recht auf Entschädigung (§58 TKG) bei Totalausfällen und dem Recht auf Minderung (§57 Abs. 4 TKG) bei zu geringer Internetgeschwindigkeit bzw. zu starken Schwankungen der Geschwindigkeit gibt es auch diverse neue Verpflichtungen für Vermieter und Eigentümer, die den Glasfaserausbau begünstigen bzw. ermöglichen sollen. Bisher mussten die Eigentümer noch vertraglich dem Zutritt auf Ihr Grundstück zustimmen – mittlerweile ist es gesetzlich geregelt (§134 TKG). Dadurch werden zwar Einmischungen durch Eigentümer nicht verhindert, aber es gibt jetzt ein Rechtsmittel, dass für Eigentümer schnell extrem teuer werden kann, wenn Sie sich nicht vor einer Weigerung informiert haben.

          Traurigerweise kam in den Medien nur das Thema mit der Minderung und vlt. noch das Thema mit dem Anspruch auf Mindestgeschwindigkeit (10 Mbit/s). Die Berichterstattung war da ziemlich unvollständig – dabei gibts noch viel mehr Hoffnungsschimmer für unsere Telekommunikationsinfrastruktur.

          Im Prinzip scheiterts im Moment nur an der begrenzten Anzahl an Fachkräften – das ist allerdings normal, wenn man 60 Jahre gar nichts macht und dann von heut auf morgen alles auf einmal ausgebaut haben will (und das alte Netz ja auch jemand warten muss).

          Ich hoffe, ich konnte mit diesen Informationen weiterhelfen 😉

            Daniel Jörg Schuppelius Eingestellt am 8.Apr 2024 (11:52:08)

            Dank Dir, für die Zeit die Du dir genommen hast!

            Ja der Netzausbau ist dann wieder ein eigenes Thema für sich. Auch das vorhandene Ressourcen nicht immer so zielführend eingesetzt werden. Irgendwas hatte ich mal gelesen, dass die Deutsche Telekom gerne mal bestehende Glasfaserstrecken anderer Anbieter überbaut. Schauen wir mal, wie das mit der Digitalisierung Deutschlands so voran geht… Es kann ja nur noch besser werden. 😉

            Obwohl… Unser Bundesminister für Digitales und Verkehr möchte gerade 150 Millionen für Flugtaxis verpulvern.

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