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Meine Eindrücke zur 18. Kreisfahrt des ADFC

Meine Eindrücke zur 18. Kreisfahrt des ADFC

Heute war in Berlin gefühlt wohl der Tag des Aufstandes. Der Plan war für heute, an der Kreisfahrt teilzunehmen. In meinem jugendlichem Leichtsinn dachte ich mir, fahr mal bis Berlin Hauptbahnhof. Am Hauptbahnhof angekommen, musste ich wieder in die Bahn zum Potsdamer Platz einsteigen, da vor dem Bahnhof eine Demo ihr Unwesen trieb. Irgendetwas mit Kapitalismus und Mieten, soweit ich das erkennen konnte. Am Potsdamer Platz angekommen, reihte ich mich gleich in die aufgestaute Verkehrsblockade aus Fahrrädern ein. Um 14:15 fing dann die Kreisfahrt, angeführt von einem Toyota Prius der Berliner Polizei, an.

Wer fuhr denn eigentlich mit?

Auffällig war, dass das Hauptklientel der Kreisfahrt aus älteren Personen bestand, anders als bei der Critical Mass. Auch der Beginn der Fahrt war etwas geordneter, ein kleiner Unterschied der durchaus angenehm von mir wahrgenommen wurde.

Es dauerte auch nicht lange und ich wurde, aufgrund meiner montierten Ausrüstung, von einem Radfahrer angesprochen. Es ist halt mein Alltagsrad, mit dem ich möglichst bequem und flexibel unterwegs sein möchte. Wie auch immer, wir philosophierten über die existierenden Radvermietungen, deren Probleme und die Firmen welche mittlerweile Pleite sind. Nach ca. 30 Minuten, hatten wir dann genug voneinander und mein Gesprächspartner begann seine Frau zu suchen, welche weiter vorne mitfuhr. Kurz darauf rutschte ich auch schon in das nächste Gespräch hinein.

Bei dieser Person ist mir mal wieder klar geworden, wie blind man selber sein kann. Mein Gesprächspartner war geistig leicht eingeschränkt dennoch fand ich das Gespräch recht nett und ehrlich. Aufgrund seiner Behinderung, lebte er von der Grundsicherung, welche ihn erheblich beeinträchtigte. Ein defekt seines alten Fahrrades führte dazu, dass er einen Ratenkauf von 14€ im Monat für ein neues Rad eingehen musste. Dieser Ratenkauf schien eine so starke Belastung für ihn zu sein, dass seine Lebensqualität erheblich darunter litt.

Unsere Politiker und deren Opfer

Mir wurde mal wieder klar gemacht, wie schnell man in dieser Gesellschaft abgehängt werden kann. Wenn es einem “gut” geht, vergisst man gerne wie andere Mitmenschen, unter den damaligen Beschlüssen von SPD und den Grünen leiden müssen. Wie sollen Politiker verstehen, was sie da angerichtet haben. Ihnen fehlt einfach der Horizont um dies zu begreifen. Sie haben ja schließlich nur das Wohl der Besserverdienenden durch Steuererleichterungen ermöglicht, um die Beschäftigungszahlen nach oben zu korrigieren. Das sie selbst auch davon profitieren, ist reine Nebensache und verdeutlicht eigentlich nur den Blick dieser Personen auf die Welt.

Keiner dieser Politiker hat begriffen, dass sie somit die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet haben und dabei sind, die Mittelschicht zu entfernen. Die beiden Parteien, SPD und die Grünen, stellen sich heute noch hin und sehen die Einführung Hartz IV als vollen Erfolg. Trotz der ganzen Klagen vor den Sozialgerichten, den Fehlberechnungen und einer Arbeitsweise die ihresgleichen sucht. Ich meine, es ist schon bezeichnend, wenn der Reformer und Namensgeber dieser Gesetze, erhebliche Bauchschmerzen mir seinem Vermächtnis hat. Erstaunlich, wenn man sich noch an die Veruntreuung von Firmengeldern des VW-Konzerns erinnern kann.

Der arme Kerl ist doch eigentlich ein herzensguter Wegbegleiter. Er wollte doch nur die zerschundeten Seelen seiner Geschäftspartner, durch Professionelle, trösten lassen. Jetzt hat er eine Verurteilung an der Backe und muss die Häme aushalten. Versteht mal diesen harten Stand. So etwas schädigt schon das ansehen, bei kriminellen Brüdern. Ein Krimineller, welcher mit der Ganovenehre bricht, steht noch unter einem Hartzer.

Weiter im Text mit der Kreisfahrt

Ziel der Kreisfahrt, war es für einen Umbau der Stadt zu stehen und nicht für den Ausbau des ineffizienten motorisierten individual Verkehrs. Daher empfand ich es, als äußerst angenehm, dass die Berliner Polizei und das Deutsche Rote Kreuz auch mit Fahrradbesatzungen vertreten waren. Langsam versteht die Polizei, wie man diesen wilden Haufen an Radfahrern bändigen kann. Vielen Dank, nochmals von meiner Seite aus, für das freundliche und mittlerweile routinierte Auftreten. Auch wenn, teilweise gefährliche Situationen, durch Passanten und andere Verkehrsteilnehmer entstanden.

Die Gesamtlänge der Tour betrug ca. 40km und wurde nach einer 10 minütigen Pause, welche die Hälfte markieren sollte, am S-Bhf Bornholmer Straße wieder fortgesetzt. Zurück am Potsdamer Platz angekommen, trennte ich mich von der Gruppe ab, da für mich die fahrt beendet war. Das leicht elitäre Gehabe einiger Ordner des ADFC, stieß bei mir leicht negativ auf. Was mir bedeutend negativer aufgefallen ist, sind die regionalen Unterschiede in den einzelnen Bezirken gewesen. In Bezirken, wo bekanntermaßen das Kapital zu Hause ist, gab es mehr Unverständnis für die Demonstration als in den anderen Bezirken. Kurioser Weise sind mir an diesem Tag mehr betuchte Frauen aufgefallen, welche nicht verstanden haben was hier gerade passiert. Lag vermutlich am Wochentag.

Warum fahre ich bei solchen Events mit?

Mir ist wichtig, dass endlich mal ein Bewusstsein in der Bevölkerung einsetzt, welches zukünftige Generationen nicht mit Altlasten dieser Zeit belastet.

Es kann aus meiner Sicht nicht sein, dass Menschen, allein mit dem SUV bzw. der Limousine zum Bäcker um die Ecke oder zur Arbeit in die City fahren. Die Politik aber nicht in der Lage ist, die Personen zu unterstützen, welche erkannt haben, dass es nicht so weiter gehen kann. Selbst ältere Personen, ausgestattet mit einem Rollator, sind mobiler als ein Großteil dieser Personen.

Entschuldigt meine Ausdrucksweise, es nervt mich extrem.

Wir verfügen über Messungen und Erkenntnisse, welche eindeutig die Veränderungen durch unsere Lebensweise belegen, dennoch denkt keiner darüber nach, was er besser machen kann. Seit der Industrialisierung haben wir den CO2-Gehalt in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm steigen lassen. Wir verursachen momentan ein Massensterben auf diesem Planeten, welches locker einem Vergleich mit dem Meteoriteneinschlag, vor ca. 66 Millionen Jahren, in Yucatán stand hält. Dennoch machen wir fleißig weiter und verzocken die Zukunft unserer Nachkommen. Seit der Energiewende, hat die Kohle wieder einen Frühling erlebt und es werden weiter Landstriche zerstört.

Warum? Weil wir weiterhin Konzerne nicht an den realen Kosten beteiligen. Auch müssten Mobilitätssteuern fällig werden, welche sich nach dem Grad der Umweltbeeinträchtigung und deren Langzeitfolgen richten, da nicht nur Strassen zerstört werden. Weitere Nebeneffekte sind die Versauerung der Böden und Gewässer, Zerstörungen von Landstrichen durch An- und Abbau von Ressourcen usw.

Wie ein kleines Kind stehen wir vor dem offenen Motor, sabbern hinein und testen fleißig weiter, ab welcher Schraubengröße der Motor denn stehen bleibt.

Ich muss mich jetzt nicht wirklich bewegen, oder?

Es muss und es wird irgendwann das Bewusstsein existieren, dass Personen welche mit einem fossilen Verbrenner irgendwo ankommen, geächtet werden. Warum? Weil es schon längst an der Zeit ist, bewusster mit den Ressourcen dieses Planeten und sich selbst umzugehen. Schaut euch um, unsere Mobilität macht krank und unbeweglich. In Deutschland, werden es immer mehr Personen, welche schon bei einem kleinen Spaziergang an ihre Grenzen kommen. Füsse und Muskeln die Schmerzen sind keine Seltenheit, weil sie kaum noch benutzt werden. Unsere Art zu Arbeiten wird sich auch abwandeln, da wir durch die Informationstechnologie immer mehr von zu Hause aus regeln können. Auch wenn die Informationstechnologie mittlerweile eine stromfressende Maschinerie ist, welche mit Großstädten vergleichbar ist.

Fragt euch mal, was Entwicklungsländer anrichten werden, wenn wir Industrienationen schon solch einen Bullshit verzapfen. Will nicht jedes Elternteil, dass es die Kinder einmal besser haben sollen? Lassen wir uns überraschen, wohin die Reise geht.

Daniel Jörg Schuppelius

Selbstständiger IT-Dienstleister und Assistent für Elektronik und Datentechnik, Ich bin sozusagen Mädchen für alles was die Informationstechnik angeht. Kümmere mich gerne um Probleme, an denen andere Dienstleister scheitern und bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Entwickle gerne Programme und Skripte und kümmere mich um diverse Blogs und Seiten. Auch sonst probiere ich mich an neuen Techniken aus, um mich noch unabhängiger von anderen Personen zu machen. Wenn du willst, dass irgendetwas funktioniert, dann kümmere dich immer selbst darum.

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