Markus Söder und die Pendler-Revolution: Ein bayerischer Sonderweg in Sachen Mobilität
Wir alle wissen, dass Markus Söder sich als der „Landesvater“ versteht, der genau weiß, was sein Bayern braucht. Mobilität? Klar, aber natürlich bayerisch und bitte in traditionellen Lederhosen, idealerweise auf kurzen Wegen zwischen Bierzelt und Weißwurststand. Nun stellt sich heraus: Das 49-Euro-Ticket sieht Söder tatsächlich als einmalige Event-Reise, ein Ticket in den „Süden“ – sprich, nach Bayern. Die Idee? Einmal im Jahr sollen die restlichen Bundesbürger*innen ein vergünstigtes Ticket erhalten, um seine heiligen weiß-blauen Gefilde zu erleben. Pendeln wäre dann eine Art Urlaubsfahrt – von München nach München, mit Zwischenstopp im Hofbräuhaus.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ein Ferienticket, 49 Euro, für einen Monat im Jahr finanzieren können, damit einmal im Jahr man ein günstiges Ticket hat, beispielsweise um nach Bayern zu fahren. Auf Dauer aber kann das 49-Euro-Ticket, das ja schon nicht mehr 49 Euro teuer ist, kaum gehalten werden“, sagte der CSU-Chef in München. 1
Söders Welt: Vom Bierzelt zur Bahnromantik
Für Söder sind Pendler eben die fleißigen Oktoberfestgänger, die jedes Jahr zuverlässig den Weg von einem Bierzelt zum nächsten finden. Natürlich immer bestens gelaunt, im Gleichgewicht mit einer Maß in der Hand! Die Vorstellung, dass Menschen auch jeden Tag zur Arbeit fahren und dafür ein bezahlbares Ticket bräuchten? Das scheint für ihn so exotisch wie ein alkoholfreies Bier. Schließlich, wie sonst sollte man den wahren „Geschmack der bayerischen Identität“ transportieren? Wer auf dem Weg zur Arbeit die Bahn nehmen muss, hat doch einfach das Prinzip „Bayern“ nicht verstanden!
Dass Markus bei seinem Vorschlag wohl den Oktoberfestverkehr im Kopf hatte, ist klar – denn seine Idealvorstellung des 49-Euro-Tickets ist vermutlich ein „Einmal-im-Jahr-Oktober-Ticket“ für die ganzen „Spritis“ unserer Republik. So könnten sie gefahrlos und ohne Umwege ihren Weg nach Bayern in die Festzelte finden. Ironisch, dass gerade er über das „gemeine Volk“ in der Bahn nachdenkt – wenn man bedenkt, dass Söder wohl noch nie das Vergnügen hatte, zwischen Stadionbesuchern, denen das eine oder andere Bier zu viel die Orientierung raubt, in einer überfüllten Regionalbahn zu stehen. Was Markus nicht verstanden hat, dass Deutschlandticket könnte evtl. eine Erleichterung darstellen und man müsste sich nicht dem Tarifdschungel der Deutschen Bahn auszusetzen.
Söders Bahn-Blick: Wenn Autobahnen und Tunnels fehlen
Man könnte fast Mitleid haben mit unserem Markus: Die letzten Jahre ohne einen Verkehrsminister aus Bayern – das war hart für ihn! Kein neuer Tunnel, der einen schönen Namen eines Parteifreunds trägt, keine festliche Einweihung von Autobahnzubringern mitten in der bayerischen Provinz. Stattdessen sind es jetzt diese Ökos mit ihrer Bahnromantik, die ihm und seinen Freunden vom Stammtisch den Schlaf rauben. Und dann dieser besorgniserregende Trend, das heilige Automobil in den “Hintergrund” zu stellen! Für Söder eine Art Kulturkampf. Zerstört der aktuelle Trend, sich mit der Zukunft zu beschäftigen, doch die eigene Lebensweise. So finster schaut es aus, wenn der Konsum von “Genussmitteln” auch die letzten grauen Zellen vernichtet. Bei genauerer Betrachtung könnte dies auch der Grund sein, warum Söder so flexibel in seinen Ansichten ist. Früher, also von der Antike bis zum Mittelalter, war Alkohol ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit, als Pest, Cholera und Lepra noch das sagen hatten.
Vielleicht ist es auch genau diese Bahnromantik, die Söder so misstrauisch macht. So, als ob das Anstehen an der Zapfsäule langsam von einer neuen Art von „Bahn-Liebe“, wenn das überhaupt bei der Deutschen Bahn möglich ist, abgelöst würde, die er nicht mehr kontrollieren kann. Ein Leben ohne Feinstaub am Morgen und Motorensound zur Begrüßung? Undenkbar! Die Schiene attraktiv machen und als gleichwertige Infrastruktur zur Fahrbahn anerkennen? Sowas von undenkbar! So bleibt die Frage offen: Will Markus mit seinem bayerischen Sonderweg die Mobilität der Zukunft gestalten – oder doch lieber nur die Oktoberfestroute sichern?