Mein Ausblick in die Zukunft – Anbau von Lebensmitteln
In den letzten Jahren häuften sich die Meldungen, dass wir in Zukunft mit mehr Unwettern zu tun haben werden. So wie es momentan ausschaut, können wir noch nicht mit Bestimmtheit sagen, was uns im Einzelnen erwartet. Dennoch können wir feststellen, dass extreme Wetterereignisse wohl unsere Art des Anbaus von Lebensmitteln verändern wird.
Bilder von zerstörten Anbauflächen, weil der Wind zu stark wehte bzw. der massive oder ausbleibende Regen die Ernte beeinträchtigte. Effizientere Nutzung von Düngemitteln, weil uns die Rohstoffe ausgehen usw.
Aufgrund dieser anstehenden Probleme, welche uns früher oder später sowieso treffen, müssen wir uns Gedanken um unsere Versorgung machen. Wie wir in Zukunft eventuelle Hungersnöte verhindern wollen, wenn ein Unwetter unsere Grundlage zerstört. Wollen wir sämtliche Flächen dieses Planeten für unsere Ernährung opfern? Müssen wir unseren Lebensraum so verändern, dass kein anderes Lebewesen darauf eine Lebensberechtigung hat?
Daher sehe ich momentan nur eine Möglichkeit, wir müssen unsere Anbauflächen vergrößern ohne zu viel Raum in unserer Umwelt einzunehmen.
Chemie außer Kontrolle
Wir können auch nicht ständig mit den Chemiekeulen durch die Felder ziehen. Auch wenn euch Bayer Glyphosat als Energiedrink für Pflanzen verkaufen möchte, wird dieses Produkt nicht zum Heilsbringer. Die negativen Folgen des Komplexbildners für den Boden wurden bereits aufgezeigt.
Ich würde mich freuen, wenn Chemiekonzerne hier etwas mehr Reife an den Tag legen würden und nicht nur den Profit ohne Rücksicht auf Verluste. Wie kann man ein “Bindemittel” für die Saatgutaufzucht einsetzen. Wenn Böden einige Jahre mit Glyphosat behandelt wurden, verhungern die Pflanzen. Die gebundenen Nähr- und Schadstoffe wandern stattdessen ins Grundwasser ab und wir nehmen es dann früher oder später über das Trinkwasser auf.
Im Kapitalismus ist das alles nicht von Bedeutung, hier zählen nur Profite. Lebenswerte Umgebungen bringen keine Profite! Erst wenn alles krank und zerstört ist und wir am Tag 150 Pillen brauchen um den Tag zu überstehen, dann würde Bayer vielleicht verstehen. Ich glaube nicht daran, denn sie haben bis heute nicht verstanden, das Glyphosat im Zusammenspiel mit der Umwelt für uns durchaus gefährlich sein kann.
Behinderungen, Verformungen, nicht ausgebildete Extremitäten usw. Bayer könnte mittlerweile mal ein Glyphosat-Museum bereitstellen und in guter Tschernobylmanie eine Show, die richtig abschreckt, auf die Beine stellen. Vor Tschernobyl hat ja auch jeder aus der Lobbygruppe Atomkraft behauptet, man könne die Kraftwerke im Vorgarten platzieren, weil sie so sicher sind.
Verstanden habe ich auch nie, warum sich Bayer solch ein Risikounternehmen einkauft. Monsanto wurde ja schon auf offener Straße verbal vermöbelt und Bayer greift noch schön in den warmen Haufen. Wohl wissend das Glyphosat nicht unumstritten ist, wollten sie noch mal richtig abgreifen bevor der Zug abgefahren ist. Der Glaube an Profit und Gier, hat schon so manches Unternehmen hingerichtet.
Anbau in mehrstöckigen Gewächshäusern
Seit einiger Zeit geistert mir eine Idee im Kopf herum, welche ich als Stackgetreidehäuser bezeichnen würde. Ich bin kein Spezialist für Pflanzen, aber ich denke es könnte funktionieren.
Vor allem, weil wir die Produktion wieder näher an die Städte heranbringen können und die Lieferwege verkürzen können. Wir können dem “Ungeziefer” gezielter den Kampf ansagen, ohne unsere Umwelt zu beeinträchtigen. Schützen zugleich unsere Anbauflächen vor Umwelteinflüssen und machen uns unabhängig von den Jahreszeiten. Wir benötigen weniger Rohstoffe, weil wir durch Filtertechnik nicht verwendete Rohstoffe wiederverwerten können.
Andererseits erhöhen wir den Aufwand bei der Lichtbeschaffung und der Eindämmung der Fäulnisbildung. Die Anbauflächen müssten gut durchlüftet werden und die Technik muss gewartet werden.
Diese Anbaugebäude sollten nach Möglichkeit energieneutral arbeiten, d.h. nur in seltenen Fällen, sollte Energie von außen hinzugefügt werden um den Lauf zu garantieren. Hierfür könnte ein Mix von verschiedenen Energiequellen zum Einsatz kommen.
Energie?
Das Gebäude benötigt Energie, da wir die Umwelt imitieren müssen und Geräte für die Aufzucht und Ernte benötigen. Für einige Dinge könnten wir physikalische Effekte ausnutzen, wie z.B. den Kamineffekt für die Belüftung der Anlage.
Der Kamineffekt könnte mit dem warmen Wasser vom Dach reguliert werden und es könnten damit verschiedene Wärmezonen auf den Anbauflächen realisiert werden. Demzufolge müssten auch Pumpen installiert werden.
Wärmepumpen und Windräder könnten weitere Optionen sein, um genügend Energie bereitzustellen.
Agrartechnik
In den einzelnen Etagen, könnten Pflanz-, Pflege- und Erntevorrichtungen auf Schienen gelagert für einen automatisierten Ablauf installiert werden. Ein Computersystem könnte anhand von Bildanalysen feststellen, wann die Ernte eingeleitet müsste.
Die Regulierung der Wasserzufuhr würde kontrolliert ablaufen und auch andere Parameter könnten früh genug dazu führen, dass optimale Bedingungen für die Aufzucht des Saatgutes gegeben sind.
Pflanzen brauchen?
Aus meiner laienhaften Sicht, benötigen Pflanzen nur Licht, Wasser, Nährstoffe und ein schwammartiges Gebilde auf dem sie wurzeln können. Von Erde würde ich absehen, da ich glaube, dass man die Bildung von Pilzen nicht in den Griff bekommt.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass wir begreifen was von Nöten ist in künstlichen Kreisläufen. Die Forschung unserer Weltraumorganisationen, würden auf mehr Wissen zurück greifen können und uns somit auch längere Aufenthalte im All ermöglichen.
Licht
Das Licht würde ich über UV-LED-Streifen realisieren, hier könnte man das optimale Spektrum für die jeweilige Pflanze einsetzen. LED-Streifen sind haltbarer, nicht so energiehungrig und könnten in jeder Position eingesetzt werden. Selbst direkt eingetaucht in die wachsenden Pflanzen, könnten sie ihre Dienste verrichten und somit vermutlich für eine höhere Ausbeute stehen.
Ich denke wir sind heutzutage durchaus in der Lage, den genauen Bedarf an Lichtwellen für eine Pflanze zu ermitteln und demzufolge auch bereitzustellen.
Nährstoffe
In diesen Aufzuchtstätten könnten wir das erste mal, nach Bedarf düngen und nicht nach dem Motto: Viel, hilft viel.
Pestizide und andere Pflanzenschutzmittel würden nicht benötigt werden. Die Belastung unserer Umwelt könnte herabgesetzt werden und die Überdüngung der Flüsse und Meere könnte eingedämmt werden. Aufgrund der auftretenden Verknappung von Phosphaten werden wir dazu genötigt werden, diesen Rohstoff gezielter einzusetzen.
Wurzeln
Um die Aussaat zu erleichtern, würde ich auf Schaumquader setzen. Diese vorbereiteten Schaumquader könnten leichter von Robotern positioniert werden. Auch könnte ein Schienensystem eingesetzt werden, welches die Wurzeln gleich mit der entsprechenden Nährstofflösung versorgt. Allerdings könnte durch die Reibung, die Beladung etwas schwierig werden, wenn die Schienen etwas länger sind.
Weitere Lebensmittel
Auch könnte in dem Gebäude eine Fischzucht untergebracht werden, welche mit ihren Ausscheidungen für eine weitere Düngung der Pflanzen sorgen könnten.
Alles was diesem Kreislauf dienlich ist, könnte zur Verbesserung der Anlage führen. Wie gesagt, anpassen müssen wir uns sowieso. Warum also nicht der Natur entsprechend, in Kreisläufen.
Bestehende Technik
Einige Unternehmen sind im Bereich Zierpflanzen durchaus vertraut, mit der Automatisierung der Pflanzung, Aufzucht und Ernte. Es existieren mittlerweile riesige Gewächshäuser, ausgestattet mit Robotern und beweglichen Plattformen zur Pflege der Wirtschaftsgüter. Demzufolge wäre es, aus meiner Sicht, nur ein kleiner Schritt nach vorne, die bestehenden Erfahrungen anzuwenden, um diese Gewächshäuser zu realisieren.
Wir können Pflanzen, mit Hilfe von Computertechnik, automatisiert einpflanzen und umpflanzen. Und benötigen dafür nur einen Bruchteil von Personen, welche die Arbeit der Maschinen kontrolliert. Auch die logistischen Anforderungen sind erprobt und funktionieren nahezu reibungslos.
Eingefahrene Strukturen
Den Großteil der Bauern werden wir nicht erziehen, weniger Schadstoffe in die Umwelt zu bringen. Jahrelang haben wir zugelassen, dass unsere Chemiekonzerne ihnen den Hof machten. Ein Mittelchen für das beschleunigte Wachstum, ein anderes Mittelchen um Insekten zu dezimieren und ein weiteres Mittelchen um die Ernte zu erleichtern. Klar jetzt gehen die Bauern auf die Barrikade, sie machen doch nur das was sie seit Jahrzehnten durchführen und jetzt auf einmal alles falsch sein.
Niemals wurde die Frage gestellt, ob Monokulturen auf dauer funktionieren. Warum die Natur so viele verschiedene Insekten und Tiere hervor gebracht hat. Warum der Wald so wichtig für das Klima und den Schutz unsere Äcker ist. Stattdessen fleißiges probieren, wie viele Schrauben wir aus dem Motor entfernen können, bis er auseinander fällt. Wozu haben wir die Forschung, wenn wir deren Ergebnisse nicht begreifen wollen. Stattdessen arrangieren wir uns mit dem massiven Artensterben und bestäuben unsere Nutz- und Zierpflanzen in Zukunft selbst. In Asien ist das schon gang und gebe. Dort denkt niemand darüber nach, etwas zu ändern. Im Gegenteil sie sind stolz darauf, selbst verantwortlich für die Bestäubung zu sein. Klar es ist immer schön anzusehen, wenn man etwas aufziehen kann. Aber auch hier greift die Standardisierung in die Vielfalt ein.
Bisher 1 Kommentar
Schuppe Eingestellt am 12.Dez 2019 (13:16:01)
Vor kurzem, habe ich einen Bericht über “vertikale Landwirtschaft” gesehen. Dort wurde berichtet, dass die Idee einer Pflanzenaufzucht im Gebäude schon seit den 70er Jahren existent ist. Erst mit der LED-Technik macht diese Möglichkeit der Aufzucht Sinn.