Teufel Rockster und Auracast?!
Nach den bisherigen Ausbaustufen meines Audio-Verteilers folgt nun ein Update, das nicht auf geänderten Messwerten, sondern auf einer Erweiterung der Architektur basiert. Ziel war es, die Möglichkeiten meines Systems zu erweitern, die Laufzeit zu erweitern, die Audioqualität zu optimieren und zusätzlich eine weite Funkreichweite zu realisieren.
Bisher habe ich meinen Soundpartner über eine UHF-Funkstrecke angebunden. Beim Test seiner JBL Partybox Stage 320 fiel mir auf, dass diese Auracast unterstützt – genau wie meine JBL Xtreme 4. Folglich musste auch diese Box in mein System integriert werden. Die bisher verwendeten UHF-Sender sind damit frei und können jetzt weitere Soundbikes versorgen.
Architektur und Signalfluss
Das Herzstück bleibt mein selbstgebauter Audioverteiler, der alle Signale über eine gemeinsame Basisleitung („Leitung 0“) führt. In meinem Beitrag Digitale Verteilung von Audiosignalen hatte ich ja über eine Verminderung des Signals berichtet, dass hat sich durch die Verlötung der einzelnen Module erledigt. Daran sind folgende Komponenten angeschlossen:
Leitung 0 (Basis)
- Bluetooth-Empfänger – empfängt das Signal direkt vom Smartphone
- Bluetooth-Sender 1 → JBL Xtreme 4 (Auracast)
- Bluetooth-Sender 2 (extern) → JBL Charge 5 (PartyBoost)
Verzögerungsstufen
- Stufe → derzeitige Verzögerung 50ms
- leer (Reserve für künftiges Mumble-Projekt bzw. andere Boxen)
- Stufe → derzeitige Verzögerung 100ms (Gesamt 150ms)
- leer (Reserve für künftiges Mumble-Projekt bzw. andere Boxen)
- Stufe → derzeitige Verzögerung 50ms (Gesamt 200ms)
- JBL Charge 4 (Connect+), versorgt ältere JBL-Boxen
- Stufe → derzeitige Verzögerung 150ms (Gesamt 350ms)
- Teufel Rockster (keine Eigenlatenz)
Zusatztechnik an der Teufel Rockster
- Adapter mit Funkübertragung im 560 MHz+ Bereich (XLR-Ausgang)
- the t.bone free2b installiert → ermöglicht den Betrieb weiterer Boxen im Umkreis von ca. 20-30m, unabhängig von Bluetooth.
Damit können Auracast, PartyBoost, Connect+ und die separaten Funkstrecken gleichzeitig genutzt werden – alle synchronisiert über den Verteiler. Bei Auracast habe ich die Hoffnung das weitere Hersteller auf den Zug aufspringen und es somit ermöglichen weitere Boxen ohne zusätzliche Technik anzubinden. Erste Tests haben ergeben das ein Relay bei Auracast nicht existiert. Im Klartext bedeutet das die Boxen num im Umkreis von 20-30m zu Quelle funktionieren.
Technische Optimierungen
- Feste Lötverbindungen
Alle Steckkontakte im Verteiler wurden durch Lötverbindungen ersetzt. Das senkt Übergangswiderstände, reduziert Störungen und macht den Aufbau mechanisch deutlich stabiler.
Hintergrund: Ein Kabelbruch zwang mich dazu die Verbindungen zu überprüfen. - Feintech ATG00101-Filter
Verhindert Störsignale von Geräten im Akkubetrieb und stabilisiert die Audioausgabe ohne Störsignale der weiteren Technik (LED-Lampen und Kameratechnik).
Neben der Rauschminderung wird so auch die Interferenzgefahr minimiert. - Störungsminimierung im Multipoint-Betrieb
Durch die Entkopplung beider Sender auf Leitung 0 und die Filterung laufen Auracast und PartyBoost störungsarm parallel. Sobald Partyboost oder Auracast im Multipointbetrieb aktiviert wurden, kam keine vernünftige Audioübertragung zustande. - Erweiterung um Funktechnik
- the t.bone free2b (2,4 GHz) an der Teufel Rockster – stabile Übertragung bis 20–30 m
- XLR-Funkadapterpaar von AliExpress (560 MHz+) – Reichweite ca. 30–40 m.
Sinnvoll ist der Betrieb mehrerer Adapter auf unterschiedlichen Frequenzen; die Empfänger wählen automatisch das passende Signal.
Praxisergebnis
Die Latenzwerte sind unverändert, aber die Klangqualität profitiert von stabiler Signalführung, gefilterten Störquellen und der erweiterten Übertragungskapazität. Dank Funktechnik lassen sich jetzt auch Lautsprecher außerhalb der Bluetooth-Reichweite einbinden. Bei der JBL Partybox Stage 320 ist es wichtig, den Eingangspegel korrekt einzustellen – am einfachsten mit einem kleinen Schraubendreher direkt unter den Eingängen.
Panne unterwegs
Unterwegs habe ich meinen Verteilerkasten versehentlich abgerissen. Mit Superkleber repariert – und das hält bis heute. Die Suche nach Kleber in Berlin, ohne das Rad unbeaufsichtigt zu lassen, war eine eigene Herausforderung.
Laufzeit-Upgrade
Mein selbstgebauter Akku (kompatibel zu Rockster Air) sowie die Teufel Rockster (12 V / 12 Ah LiFePO₄) und Rockster Air (12 V / 10 Ah LiFePO₄) sind jetzt komplett auf LiFePO₄ umgerüstet. Damit kann ich die Boxen deutlich länger bei voller Lautstärke betreiben, ohne dass die Spannung frühzeitig einbricht. Mit dem alten Setup musste ich nach 3–4 Stunden die Lautstärke deutlich reduzieren – das ist nun Geschichte.
Hifi.de hatte in einem Artikel geschrieben, dass mit der Rockster 6h Volllast möglich seien?! Gut anfangs hatte ich auch noch keine Ahnung von der Box und habe sie auch vom Durchhaltevermögen überschätzt. Aber 6h? Hier merkt man, dass hier die Fantasie im Spiel war bzw. die Realität nicht in Betracht kam. Bei ca. 70% – 80% Lautstärke waren es so ca. 1h je nach Musikstil und mit den Blei-Vlies-Akkus. Nachfolgend habe ich mal eine Tabelle mit meinen Erfahrungswerten für euch vorbereitet.
Akku-Typ | Kapazität (Ah) | Spannung (V) | Nominalenergie (Wh) | Nutzbar real* (Wh) | Laufzeit @ 100 W Ø | Laufzeit @ 150 W Ø |
---|---|---|---|---|---|---|
Blei-Vlies (intern) | 10 | 12 | 120 | 60–100 | 0,6–1,0 h | 0,4–0,7 h |
Blei-Vlies (gesamt) | 46 | 12 | 552 | 330–390 | 3,0–3,9 h | 2,2–2,6 h |
LiFePO₄ (neu) | 12 | 12 | 144 | 130–137 | 1,3–1,37 h | 0,87–0,91 h |
LiFePO₄ (gesamt) | 52 | 12 | 624 | 560–590 | 5,6–5,9 h | 3,7–3,9 h |
* Real nutzbar = Kapazität unter typischer Last bei ~90 % Wirkungsgrad von Verstärker + Elektronik.