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Ein Leben für das Auto

Ein Leben für das Auto

Deutschland das Autoland, so benennt jeder unsere Affinität zum Kraftfahrzeug. Es ist schon so eine Art Naturkonstante, besonders für die männliche Fraktion bis Baujahr 1985. Das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, welches einen begleitet wenn man sein erstes Auto besitzt, euphorisiert jeden Fahranfänger. Dennoch scheinen unsere Fahrzeughersteller große Probleme zu haben und versuchen offenbar durch Betrügereien und Subventionen ihre Marktposition stabil halten. Diese Subventionen heißen dann Abwrackprämien, Umweltprämien oder Forschungszuschüsse für Elektromobiltät.

Wie kann das sein?

Endlose Autokolonnen auf unseren Strassen, Staus die einem die Zornesröte ins Gesicht treiben und Carsharing-Angebote welche in direkter Konkurrenz zum öffentlichem Nahverkehr stehen. Die Innovationskraft unserer Fahrzeughersteller geht gegen Null und unsere Politiker scheuen sich davor die veraltete und marode Infrastruktur anzupassen. Der öffentliche Nahverkehr ist unzuverlässig und zu Stoßzeiten eine Qual. Man könnte meinen, die Politik hat nicht verstanden in welcher Lage wir uns befinden. Sie lassen sich von Lobbyisten treiben und quatschen alles nach, was diese ihnen erzählen. Den Fahrzeugherstellern nach, brauchen wir noch mehr Carsharing und Ride-Sharing. Demzufolge sollen noch mehr Fahrzeuge in die Innenstädte, auf Kosten des öffentlichen Nahverkehrs.

Wer nutzt denn diese Sharing-Angebote?

Personen die über ein Fahrzeug verfügen sind es garantiert nicht! Also nutzen diese Angebote nur Personen, welche sonst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren würden. Es soll die Benutzer dieser Dienste anfixen, später doch ein eigenes Auto anzuschaffen. Die Fahrzeughersteller kämpfen zunehmends mit ihrer Bedeutungslosigkeit in den Städten und die Politiker sollen nun die Rettung einleiten. Uber beispielsweise, möchte auch in die Städte Deutschlands. Darf es aber noch nicht, da in Deutschland das Personenbeförderungsgesetz dies noch verhindert.

Macht euch nichts vor!

Überall dort wo Uber aktiv wurde, sind die Stauzeiten erweitert worden und der öffentliche Nahverkehr trocknete aus. In einigen Städten assoziiert man dieses Stau-Phänomen mit Uber. Super für die PR-Abteilung: “Wir kämpfen für ihren Stillstand und das Weltweit.” San Francisco ist für diesen Kampf, gegen den öffentlichen Nahverkehr, ein Paradebeispiel. Auch wenn sich das alles Nachhaltig anhört, was uns diese Gruppen erzählen wollen, ein Auto in der Innenstadt kann niemals sinnvoll sein. Schon allein das mangelnde Platzangebot sollte dies aufzeigen, mal abgesehen von der Ineffizienz.

Ein Diesel aus dem 20. Jahrhundert, verbrauchte 5 Liter auf 100 Kilometern. Ein neuer Diesel könnte weniger verbrauchen, tut es aber nicht. Warum? Nun wir haben heute viel größere Maschinen, Klimaanlagen und andere Systeme in den Fahrzeugen verbaut, welche die Verbrauchszahlen nach oben treiben. Bei einigen SUVs ist diese Perversion auf die Spitze getrieben. Diese Verbrauchen bei 900 U/min und im Hybridmodus annähernd 5 Liter Sprit, mit einem Elektromotor zur Unterstützung. Die Werbung will einem dann erzählen, so “grün” bis du noch nie gefahren. Jeder Diesel aus den 70er Jahren ist sparsamer, aber unsere Politiker sind unfähig das zu erkennen. Grüne Politiker stellen sich dann noch, ohne Rot zu werden, hin und machen klar, dass sie doch nicht mit einer Sardinenbüchse herumfahren können. Sie stellen ja schließlich was dar und für das setzen eines Zeichens sind andere zuständig. Winfried Kretschmann ist z.B. solch ein “grünes” Exemplar, welches keinen Bezug mehr zur Realität hat.

Wer trägt die Schuld?

Wir kaufen diesen fossilen Müll, den uns die Automobilhersteller andrehen. Ehrlicherweise muss ich gestehen, es ist momentan noch recht schwierig, umweltbewusst und über längere Strecken mobil zu sein. Elektrofahrzeuge werden von den Konzernen mit unnötigen Stolpersteinen an den Kunden gebracht. Die Infrastruktur für diese Fahrzeuggruppe, geht gelinde gesagt in Richtung Homöopathie. Und kleinere Fahrzeuge sind ein nicht zu verachtender Angstfaktor, wenn rings um dich herum 2-3 Tonnen schwere Stadtpanzer ihr Dasein fristen.

Was sind die Alternativen?

Stellen wir doch erstmal die Frage, über welche Möglichkeiten wir verfügen und welche Punkte dafür oder dagegen stehen. Richten wir mal den Blick auf den Pendelverkehr und die Nachteile der einzelnen Fahrzeugklassen

  • Fahrgemeinschaften mit bestehenden Fahrzeugen
    • Beschränktes Einsatzgebiet (vorzugsweise Angehörige eines Betriebes)
    • Marginale Verbesserung der Emissionen und Parkplatzsituation
    • Erhöhter Materialverschleiß
    • Zeitliche Abhängigkeiten
    • Stauanfälligkeit
  • Öffentlicher Nah- und Fernverkehr
    • Zu geringe Dimensionierung auf überlaufenen Strecken
    • Verspätungen und Ausfälle müssen eingeplant werden
    • Bus und Tram
      • Starke Abnutzung der Infrastruktur (defekte Strassen)
      • Untauglich für Langstrecken
      • Stauanfälligkeit
  • Fahrrad
    • Langstreckentauglichkeit eingeschränkt
    • Schlechte Infrastruktur
      • Verkehrsteilnehmer werden gegeneinander ausgespielt
      • Momentan die gefährlichste Art der Fortbewegung
    • Das “schlechte” Wetter

Die Vorteile dieser Fortbewegungsarten sind eigentlich nur für Personen ersichtlich, welche sich in Umweltfragen engagieren. Jedoch rechtfertigt keines dieser Argumente eine ernsthafte Nutzung in diesem System. Wer möchte schon hören bzw. lesen, dass wir schon längst über den Punkt hinaus sind, ohne Folgen davon zu kommen. Wir bestimmen jetzt nur noch, ob wir diesen Planeten länger nutzen dürfen oder nicht. Ich spare mir deswegen eine Aufzählung von vermeintlichen Vorteilen. Somit bleibt mehr Platz, um auf das Komplettversagen unserer Politiker und demzufolge auch unserer Gesellschaft hinzuweisen. Wenn dann die Gesetze für unsere Automobilkonzerne durch gewunken werden, wird es noch offensichtlicher wie fern wir von der Realität entfernt sind. Jedenfalls gehen die Experten momentan, nicht von einer Kannibalisierung des öffentlichen Nahverkehrs aus, wenn sie das Personenbeförderungsrecht anpassen.

Werdet unbequem!

Die Grünen haben zu einem Forum geladen.

Wo: Forum Factory, Besselstrasse 13-14, 10969 Berlin

Wann: 17. November 2018 um 11:00

Thema: “Mobilität der Zukunft – Die grüne Verkehrswende gestalten”.

Ich bin mal gespannt welche Ideen kommen. Primär gehe ich davon aus, dass Ridesharing und Carsharing als Heilmittel verkauft werden sollen. Ich werde berichten, was ich mir dort offeriert wurde.

Daniel Jörg Schuppelius

Selbstständiger IT-Dienstleister und Assistent für Elektronik und Datentechnik, Ich bin sozusagen Mädchen für alles was die Informationstechnik angeht. Kümmere mich gerne um Probleme, an denen andere Dienstleister scheitern und bin ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Entwickle gerne Programme und Skripte und kümmere mich um diverse Blogs und Seiten. Auch sonst probiere ich mich an neuen Techniken aus, um mich noch unabhängiger von anderen Personen zu machen. Wenn du willst, dass irgendetwas funktioniert, dann kümmere dich immer selbst darum.

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