Klemmbausteine, “Legosteine”, Steine von LEGO® und ein paar Spielfiguren
Heute bin ich mal wieder über einen Rechtsstreit von LEGO® gestolpert den ich schon vor einiger Zeit mitbekommen habe. Angeklagt ist nicht wie vor noch längerer Zeit der Held der Steine bzw. der Held sondern die Steingemachtes GmbH. Schon bei dem Urteil gegen den Held der Steine, war ich von LEGO® mehr als enttäuscht und empfand es als weltfremd. Für mich und meine Umwelt waren und sind diese, zu Neudeutsch getauften, “Klemmbausteine” schlichtweg “Legosteine”. Schaut man sich im Netz um, dann sind wohl auch andere Hersteller und Personen der Meinung, dass Steine mit Noppen “Legosteine” sind. Selbst Betonblöcke mit Noppen werden als “Legosteine” betitelt. Ehrlich gesagt, würde mir kein anderer Begriff schlüssig erscheinen und auch KI-Systeme klassifizieren diese Bausteine als “Legosteine”. Natürlich klassifizieren solche Systeme diese Bausteine als “Legosteine”, denn sie werden über Datensätze gejagt die von Menschen auf der ganzen Welt generiert werden.
Machtmissbrauch?
In dem jetzigen Rechtsstreit geht es aber nicht um “Legosteine” bzw. Klemmbausteine, sondern um Bausätze für Spielfiguren aus diesem Universum. LEGO® stört sich offensichtlich daran, dass es Konkurrenz gibt und missbraucht die eigene Marktmacht um Kleinunternehmer vom Markt zu drängen. In Europa gibt es Produkte, welche nicht aus dem Hause LEGO® stammen und auf “Legosteinen” bzw. Klemmbausteinen montiert werden können. Diesen Umstand versucht der “sympathische” Konzern, welchen jedes Kind bis jetzt noch kennt, mit allen Mitteln zu unterbinden. Der Betreiber von Johnny’s World ist ähnlich wie der Held der Steine ein gebranntes Kind, wenn es um diesen Missbrauch der Marktmacht geht. Aber erstmal genug davon, schaut euch einfach mal an was Johnny’s World dazu zu sagen hat.
Es ist unschwer zu erkennen, dass solche Urteile nichts mit der Lebensrealität der Bürger zu tun haben und eher den Willen eines Unternehmens darstellen. Zurecht stellt der Beklagte, aus meiner Sicht, dass Urteil in Frage und mit diesen Vorzeichen auch das weitere gerichtliche Vorgehen in diesem Rechtsstreit. Vor allem, weil Qman die angekündigte Unterstützung zurückgezogen hat und den “kleinen” Partner einfach im Regen stehen lässt. Da bekommt das nachfolgende Zitat, eine selbstzerstörerische Bedeutung, wenn man gegen einen Gegner wie LEGO® bestehen muss.
Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.
Nicht nur das Qman offensichtlich den Mund zu voll genommen hat, so glaubt dieses Unternehmen wohl selber nicht mehr daran, dass man diesen Rechtsstreit adäquat bestreiten kann. Fataler Weise überlässt man somit einem Platzhirsch, der mit so unfairen Mitteln kämpft, auch noch das Feld. Zusätzlich sorgt man dafür, dass ein erweiterter Spielzeugbestandteil in letzter Konsequenz komplett vom Markt verschwinden muss, weil man nicht den Arsch in der Hose hat. Playmobil hatte hier wohl erhebliches Glück, mit den eignen Spielfiguren, dass sie es damals nicht mit dem Größenwahn eines Konzernes zutun hatte. LEGO® missbraucht aus meiner Sicht die eigene Marktmacht und sorgt somit für eine Verarmung der Vielfalt auf dem Markt. Wer schaut, neben der Steingemachtes GmbH, zusätzlich blöde aus der Wäsche? Der Kunde!
Mangelnde Kompetenz?
Es ist mir nicht verständlich, dass ein Richter so ein Urteil fällen kann. Aber das hat der Held der Steine wohl auch schon mitbekommen, als es um den Gattungsbegriff “Legosteine” ging. Ich finde es jedenfalls Klasse, das die Steingemachtes GmbH in der Community viele Unterstützer findet und dem Platzhirsch den Stinkefinger zeigt! Vielleicht findet Qman auch noch die verloren gegangenen Eier, hält sich an die eigene Aussage und unterstützt die Steingemachtes GmbH, bei diesem ungleichen Kampf für Vielfalt auf dem Spielzeugmarkt.
Der Kunde
In Zukunft, werde ich es mir wohl sehr stark überlegen ein Set von LEGO® zu kaufen, wenn man mit seinen Konkurrenten so ins Gericht zieht. Ab und zu kommt es schon mal vor, dass ich mir persönlich mal ein Set kaufe, wenn ich etwas Lust habe was aufzubauen. Zugegeben für meinen Sohn ist LEGO® schon lange nicht mehr das, was es für mich war. Dennoch macht es uns beiden Spaß, ab und zu mit “Legosteinen” zu spielen. Glücklicherweise muss es nicht mehr nur LEGO® sein, auch wenn ich noch primär nach diesen Sets schaue. Ich werde meine kindliche Prägung wohl in Zukunft genauer unter die Lupe nehmen und diesem (un)sympathischen Unternehmen, meiner Kindheit, den Rücken kehren. Glücklicherweise habe ich jetzt die Wahl zwischen verschiedenen Herstellern dieser Bauteile, Klemmbausteine oder Legosteine. Schauen wir mal, ob unsere Kinder in Zukunft auch mit anderen Spielfigursets spielen dürfen.