Erfahrung: Samsung Galaxy Z Fold4
In all den Jahren hat sich bei mir Samsung als ein zuverlässiger Partner herausgestellt, wenn es um Technik ging. Folglich dachte ich, probier mal die Foldables aus. Schon beim Kauf bereitete mir das Smartphone leichte Kopfschmerzen, denn von den Leistungsdaten empfand ich den Schritt von meinem Samsung Galaxy S20 Ultra 5G nicht als Zugewinn. Doch die Aussicht, künftig auf Notebook oder Tablet für meine Fernwartungen verzichten zu können, überzeugte mich. Also investierte ich rund 1.600 € in das Smartphone. Nach genau 25 Monaten ist das Gerät defekt – und ich habe neue Erfahrungen mit Samsung gesammelt.
Im Alltag nutzte ich das innere Display des Foldables selten. Vielleicht 5–15 Mal im Monat – für größere Webseiten oder Remote-Arbeiten. Wer jedoch auch mal auf Baustellen unterwegs ist, wird schnell feststellen: Dieses Smartphone ist nicht geeignet. Der Klappmechanismus wirkte anfangs robust, zeigte aber nach einiger Zeit erste Verschleißerscheinungen wie ein leichtes Knistern.
Ein weiteres Manko war die Kamera. Nach den hervorragenden Ergebnissen meines Galaxy S20 Ultra 5G war ich verwöhnt. Doch mit dieser Bildqualität hatte ich nicht gerechnet – insbesondere Nachtaufnahmen waren enttäuschend. Wo ich früher gerne fotografierte, verging mir mit diesem Gerät schnell die Lust.
Die Schutzhüllen machten die Sache nicht besser. Der Formfaktor des Foldables stellte sich als Herausforderung heraus. Weder die originalen Samsung-Hüllen noch günstige Alternativen aus China überzeugten mich vollends. Die Samsung-Hüllen waren zwar haltbarer, aber dennoch weit entfernt von perfekt.
Der rapide Verfall nach der Garantiezeit
Wie bereits angedeutet, begann das Gerät nach der Garantiezeit schnell zu schwächeln. Zunächst löste sich die ab Werk installierte Schutzfolie, was schon ärgerlich genug war. Doch nur einen Monat später folgte der eigentliche Super-GAU: Das innere Display versagte vollständig. Entlang des Knickbereichs blieb der Bildschirm schwarz, und das Smartphone konnte nicht mehr sinnvoll genutzt werden. Wenn das ein Beispiel für geplante Obsoleszenz sein soll, dann muss ich sagen: Samsung hat diese Kunstform fast perfektioniert.
Natürlich ist es keine Seltenheit, dass Geräte kurz nach Ablauf der Garantie den Geist aufgeben. Trotzdem hatte ich von Samsung bislang eine andere Qualität erlebt und entsprechend höhere Erwartungen. Also beschloss ich, den Support zu kontaktieren, um das Problem zu klären.
Support – Zwischen Chatbot und Frustration
Der erste Schritt meiner Support-Odyssee führte mich zu einem WhatsApp-Chat mit einem Chatbot. Angesichts der heutigen Fortschritte in der KI-Technologie hatte ich gehofft, dass der Bot mein Anliegen zumindest ansatzweise verstehen würde – doch weit gefehlt. Statt einer Lösung erhielt ich nach mehreren frustrierenden Dialogversuchen einen 5%-Gutschein angeboten. Als ich schließlich darum bat, einen Kundenbetreuer zu sprechen, wurde der Fall vom Bot kurzerhand als „erledigt“ markiert. Wie üblich in solchen Fällen sollte ich im Anschluss die Leistung bewerten – was ich dann auch tat, wenig schmeichelhaft versteht sich.
Kurz darauf meldete sich tatsächlich ein Kundenbetreuer per Chat. Meine Hoffnungen auf eine zufriedenstellende Lösung zerschlugen sich jedoch schnell. Er verwies mich lediglich auf die Reparaturseite von Samsung, die allerdings nicht meinen Erwartungen entsprach. Statt eines klaren Kostenvoranschlags oder konkreter Informationen zu Reparaturmöglichkeiten fand ich dort eine wenig hilfreiche Übersicht, die den Prozess nur noch komplizierter machte. Die Frustration wuchs – genau wie meine Zweifel, ob ich mich noch länger mit diesem Support herumschlagen wollte.
Das Ende des Foldable-Experiments
Bevor ich das defekte Smartphone zur Reparatur gebe, habe ich mich entschieden, lieber in ein neues Gerät zu investieren. Die Vorstellung, ein Gerät mit sensiblen Daten wie MFA- und Banking-Apps aus der Hand zu geben, birgt für mich ein erhebliches Risiko. Hinzu kommt der Aufwand, all diese Apps ohne Zugriff auf das Altgerät zu reaktivieren – ein Prozess, der erfahrungsgemäß zeitaufwendig und nervenaufreibend ist.
Nach gründlicher Überlegung fiel meine Wahl auf das Galaxy S24 Ultra – ein klassisches Smartphone, das ohne Klappmechanismus auskommt. Mit dieser Entscheidung schließe ich das Kapitel Foldable für mich endgültig ab. Zwar hat das Konzept seine Reize, doch die vielen Einschränkungen und Probleme haben gezeigt, dass es für meinen Alltag und meine Anforderungen nicht geeignet ist.
Fazit: Teure Lektionen mit begrenztem Mehrwert
Foldables mögen ein interessantes Konzept sein, doch für meinen Arbeitsalltag haben sie sich als unpraktisch erwiesen. Zwischen der enttäuschenden Kamera, dem fragwürdigen Zubehör und der eingeschränkten Robustheit hat mich das Gerät schlichtweg nicht überzeugt. Wer ein Foldable in Betracht zieht, sollte sich gut überlegen, ob die spezifischen Funktionen tatsächlich regelmäßig genutzt werden – oder ob ein klassisches Smartphone nicht die bessere Wahl ist.
Ein weiterer Schwachpunkt ist für mich das innere Display, das wie eine Sollbruchstelle wirkt und die Haltbarkeit des Geräts deutlich herabsetzt. Im Vergleich dazu habe ich noch alte Samsung-Smartphones der ersten Generation, die nach all den Jahren immer noch zuverlässig funktionieren. Zwar dienen sie heute eher als Musikplayer oder Steuerungseinheiten, doch sie tun ihren Dienst – und das ohne die Probleme, die mir das Foldable bereitet hat.