Corona: Der Rückschritt
Einige Politiker haben offensichtlich nicht verstanden, was wir im Frühjahr 2020 erreicht haben. Jetzt straucheln unsere Politiker von einem Light-Lockdown zum anderen Low-Light-Lockdown und dann zum Extended-Light-Lockdown usw. Irgendwie scheint es nicht angekommen zu sein, dass die Zahlen reduziert werden müssen. Wenn wir die Zahlen auf diesem Niveau halten, können wir das Spiel bis ins neue Jahr treiben. Was soll die mangelnde Handlungswilligkeit? Selbst wenn man Angst haben sollte, dass ein paar Personen aus der Querdenkerszene sich nicht daran halten. So hat man doch den Großteil der Infektionsketten unterbrochen. Ich mache mir ernsthaft um unsere Wirtschaft Gedanken, wenn wir dieses halbherzige und mangelnd durchdachte Verhalten fortsetzen.
Wenn Lockdown, dann richtig!
In der momentanen Lage, in der wir uns befinden, hat sich das Virus in Deutschland etabliert. Es wäre also von Vorteil gewesen, wenn wir gehandelt hätten, als die Zahlen noch im beherrschbaren Bereich waren. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen straucheln seit Anbeginn in der Krise herum und bekommen es nicht auf die Kette, allein einen Lockdown durchzuführen. Stattdessen warten alle auf das Wort von
, weil keiner die Verantwortung übernehmen will. Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir mal die Regeln aufgestellt, Inzidenz >= 50 erfordert Lockdown. Das darf auch jedes Bundesland bzw. jeder Landkreis für sich alleine machen. Ein Virus lässt man nicht davon galoppieren, man stoppt es frühzeitig oder man verliert die Kontrolle. Selbst wenn das Virus dann in andere Bundesländer oder Landkreise wandern sollte. In dem eigenen Bereich hätte man es wieder unter Kontrolle, bis die Zahlen wieder steigen. Das ist bei einem Virus halt nun mal so, es wandert dort hin, wo die Bedingungen günstig sind.Bayern bettelt förmlich nach Unterstützung, weil sie selbst nicht den Mut haben. Sie, die Handlungsunwilligen, brauchen endlich den deutschlandweiten Shutdown, denken aber scheinbar keine Minute an eigene und wirksame Maßnahmen. Es regt mich mittlerweile nur noch auf wie unentschlossen sich die Minister gegenseitig auf die Nerven gehen. Der eine will das nicht, der andere will das nicht. Was für ein Theater! Ich denke, soweit ich das verstanden habe, dass jeder Minister für sein eigenes Bundesland zuständig ist. Warum zum Henker handelt man nicht danach? Man könnte das Virus auch Regional bekämpfen, dafür muss man nicht die gesamte Republik herunterfahren. Klar, jetzt ist der Zug abgefahren! Folglich wäre genau jetzt der Zeitpunkt, in der wir das mal andenken sollten. Aber selbst dafür scheint unser aller Horizont nicht auszureichen.
Falsche Prioritäten und Pflegekräfte
Soweit ich das mitbekommen habe, werden in Berlin Pflegekräfte wohl nur veräppelt. Weihnachtsgeld gestrichen und keine Prämie, stattdessen mehr Arbeitszeit und die daraus resultierende Gefahr, mehr Fehler zu machen. Ich habe zwar nur Kontakt zu einigen Pflegekräften, jedoch halte ich die Aussagen für plausibel. Schaut man sich die ganze Geschichte an, bin ganz froh, dass ich mich damals gegen das Gesundheitswesen entschieden habe. Nicht das man körperlich und emotional viel zu tun hat, jetzt wird man auch noch von Politikern angefixt und dann später fallen gelassen. Unser Gesundheitssektor hat schon lange Probleme, aber diese Umstände würde ich mir nicht gefallen lassen. Glücklicherweise sind die meisten Pflegekräfte nicht so wie ich, sonst hätten wir bereits morgen keine Pflegekräfte mehr.
Konsum um jeden Preis?
Die Frage ist schnell beantwortet, wenn man sich die Handlungen der letzten Wochen so anschaut. Sind unsere Wissenschaftler nicht in der Lage zu vermitteln, dass die Salami-Taktik nichts bringt, außer massive Schulden und eine Überforderung unseres Gesundheitssystems? Ein Lockdown von ein paar Wochen, würde die Zahlen locker nach unten bringen. Gut, der Handel wäre eingeschränkt! Aber was sind ein paar Wochen, im Verhältnis zu ein paar Monaten Salami. Die Gesundheitsämter könnten danach wieder eine vernünftige Kontaktverfolgung starten. Stattdessen darf unser Finanzminister weiter aus dem Vollen schöpfen. Was für eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen!
Der alte Baum und die Fähigkeit zum Wandel
Nicht das wir schon den BER haben. Jetzt machen wir auch noch Corona zu einem Fass ohne Boden. Gibt es in dem Politikerwortschatz das Wort “Richtig”? Der Lockdown im Frühjahr hat doch funktioniert, oder sehe ich das falsch? Ist die Angst vor der “Landbevölkerung” bzw. der AfD so groß, dass man die Notwendigkeiten nicht mehr erkennt? Sind wir als Gesellschaft schon so asozial, dass wir den Konsum über Menschenleben stellen müssen? Ich verstehe es nicht! Auch wenn die geistige Gesundheit einiger Individuen momentan das Thema der Stunde ist, der Großteil der Bevölkerung hat verstanden. Wir brauchen und wollen Rahmenbedingungen, nach denen wir uns richten können. Eine davon wäre beispielsweise -> Inzidenz >= 50 und der Landkreis bzw. Bezirk geht in den Lockdown. Eine klare Regel und es gibt nichts daran zu tippen. Nur so kann auch ein Lerneffekt einsetzen. Aus meiner Sicht, muss eine direkte Koppelung von Ursache und Wirkung vorhanden sein, damit die Bevölkerung aus ihren Fehlern lernen kann.
Stattdessen muss ich mir anschauen, wie man krampfhaft versucht den Konsum aufrecht zu erhalten. Einkaufzonen war einmal! Wer sich nicht anpassen kann, geht vor die Hunde. Hier wird an Sachen und Techniken festgehalten, die nicht mehr zeitgemäß sind. Schauen wir auf die Automobilbranche. Man füttert, dem Stillstand verschriebene, Konzerne nochmal richtig durch und bezuschusst beispielsweise Hybridfahrzeuge im Businessbereich. Solche Fahrzeuge, die nicht mal ansatzweise die Verbräuche generieren, welche sie versprechen. Später könnte man dann feststellen, dass niemand den Elektromodus nutzt, weil der nur bis zur nächsten Kreuzung hält und das Fahrzeug somit unnötiges Gewicht herumgeschleppt hat. Am Ende gehen die Konzerne eh drauf, die es nicht begriffen haben. Man zögert nur etwas hinaus, was schon längst begonnen hat. Und wozu? Damit man dann später, als Käufer dieser Fahrzeugklasse, behaupten kann, man sei im Grunde genommen ein Grüner? Wie oft ich diesen Spruch schon gehört habe… Also wenn ich nicht Selbstständig wäre, dann wär ich ein Grüner… Alles hohle Phrasen, ich fahre Fahrrad und liebe die Natur, trotzdem würde ich mich nicht als “Grünen” bezeichnen. Was?!? Der steht auf Fahrräder und liebt die Natur, der issn Grüner! Moment mal, der stellt ja auch den Kapitalismus in Frage, ach du meine Güte, ein Sozialist! Das gute alte Schubladendenken, macht das eigene Leben herrlich schon leicht. Und wenn es das Leben erträglicher macht, erfreue ich mich an diesen Titeln.
Von der Energiewende möchte ich gar nicht erst anfangen. Nur eines, wenn wir den Wandel abwürgen, dann sollten wir nochmal ein paar Atomkraftwerke aufstellen, für die wir kein zuverlässiges Endlager haben. Ansonsten wird das nichts mit der CO2-Bilanz und der zuverlässigen Stromversorgung. Keine Investitionsanreize für erneuerbare Energien, kein Aufbau von Energiespeicherstrukturen, keine CO2-Steuer und keine EEG-Anpassung. Feiner Job, den unser Bundesminister für Wirtschaft und Energie so macht… Klimaziele? Lernen aus Fehlern? Halbherziges Handeln? Mutwilliges Scheitern in der Energiewende? Entweder man geht einen Weg oder man lässt es bleiben. Ein bisschen Energiewende gibt es nicht! Es riecht mal wieder, nach fetten Lobbyverbänden. Gepaart mit dem planlosen Durchregieren, der letzten Monate, eine gute Grundlage für Demonstrationen und Konflikte.
Der gemeine Bürger
Jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Jedoch sollte man bedenken, dass jede Handlung auch Konsequenzen nach sich zieht. Ich kenne bereits einige Familien und in meinem näheren Umfeld, gibt es ähnliche Geschichten. In der ein Teil der Großeltern verstorben ist bzw. dabei ist, weil man nochmal Urlaub machen wollte. Und das in Risikoländer, mit Risikogruppen. Einige haben es noch nicht mal aus dem Urlaubsland heraus geschafft. Was geht wohl in einem Kopf vor, wenn schon die eigene Familie, mit Warnungen und Appellen, von der Reise abrät und später Tote produziert wurden.
Denkt daran, die Masken schützen euer Gegenüber nur bedingt vor euren Ausdünstungen. Seid ihr zulange in einem Raum mit Erkrankten, ohne ausreichende Lüftung, erhöht sich das Risiko ungemein. Auch mit Maske! Das Thema Klimaanlagen ist, aus meiner Sicht, auch eine treibende Kraft in der Pandemie. Die Zahlen, welche wir jetzt sehen, sind ein direktes Resultat unserer Handlungen. Wenn wir dieses Virus nicht ernst nehmen und uns weiterhin wie Kleinkinder verhalten, werden wir einen langen Zeitraum mit diesen Einschränkungen leben müssen und noch mehr Tote produzieren. Vielleicht sollten wir mal daran denken, das auch unsere Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten direkt von diesen Entscheidungen abhängen.
(Un-)Berechtigte Kritik
Es gibt einige Personen, welche unsere Republik als Diktatur auszeichnen würden. 5 Minuten im Netz und man hat diverse Personen gesichtet, die darüber berichten, dass sie sich nicht mehr trauen Kritik am System oder der Regierung zu üben. Andere Reden dann im Namen anderer und zeichnen Weltbilder von Angst und Schrecken. Dann gibt es noch die Personen, welche Glauben das “Echsenmenschen” Kinder aufessen oder Adrenochrom aus Kinder extrahieren um jung zu bleiben usw. Manchen Geschichten sind so abgedreht, dass man nur noch ins staunen kommt. Es gibt offensichtlich immer und irgendwo Personen deren Glaube so stark, dass sie alles in Betracht ziehen. Die Geschichte zum Adrenochrom, da bin ich mir schon ziemlich sicher, entsprang aus dem Film “Fear and Loathing in Las Vegas“. Anscheinend gibt es für alles und jeden einen Markt.
Meine freie Meinungsäußerung
Also von meiner Warte aus, habe ich keine Angst unsere Staatsorgane zu kritisieren. Man sieht es ja auch an diesem Blog unter meinem Klarnamen. Die perfekte Welt, für Jedermann, gibt es nicht. Wovor ich Angst habe, sind die Extremisten die sich anschicken zur Mitte der Gesellschaft zu gehören. Jeder hat das Recht seine Kritik sachlich zu äußern, sobald jedoch Gewalt ins Spiel kommt, ist dieses Recht verwirkt. Folglich muss man sich dann auch gefallen lassen, das der Staat gegen diese Dinge vorgeht. Ich bin auch nicht mit allen Dingen zufrieden, aber ich würde mich niemals auf eine Demonstration begeben, wo Reichsflaggen und andere menschenverachtende Symbole akzeptiert werden.
Bevor man sich also hinstellt und sich mit Opfern aus wahren Diktaturen vergleicht, sich dann noch als Widerstandskämpfer ausgibt. Sollte man nur 5 Minuten darüber nachdenken, welches Leid oder Opfer diese Personen erfahren bzw. erbringen mussten und was man selbst gerade durchmacht. Ich glaube kaum, dass die meisten unserer heutigen “Widerstandskämpfer” um ihr Leben fürchten müssen. Unter der “Merkel-Diktatur”, ist schon eine wirklich eskalierende Geschichte, jedenfalls aus der Sicht der AfD, wenn man von einem Wasserwerfer beregnet wird, weil man gegen Verordnungen verstoßen und die Warnung der Polizei ignoriert hat. Nur mal zum Vergleich, auf einer Demonstration zu Stuttgart 21, wurde einer Person das Augenlicht aus den Augenhöhlen gespült. Aber das Thema war der AfD damals wenig ertragreich, also hat man sich nicht eingemischt.
Keine Ahnung warum Wahrheits- und Wissenschaftsferne gerade so populär ist. Jedenfalls bin ich guter Dinge, dass auch diese Zeit irgendwann vorüber geht. Wir sollten nur nicht aufgeben, die richtigen Schlüsse daraus ziehen und diesen Personen keinesfalls allein die Bühne überlassen.