eBay und deren Ansichten zu Preismanipulationen
Einige Kunden berichteten mir, dass sie nicht mehr in der Lage sind bestimmte Artikel einzustellen. Also schaute ich selbst mal rein und war nicht schlecht erstaunt. eBay greift auf dem Marktplatz durch und möchte in der Pandemie den Markt etwas bereinigen. Anscheinend nur bei Artikeln, die nach eigenem Empfinden reglementiert werden müssten. FFP2 Masken sind beispielsweise solch ein Bereich, wo mit den Möglichkeiten des Preiswuchers und des Betruges argumentiert wird. Folglich sortiert eBay alle Anbieter aus, welche nicht in das eigene Regelwerk passen. Andererseits macht eBay es aber möglich, dass beispielsweise Lizenzschlüssel ohne diese Autorisierung verkauft werden dürfen. Folglich können Softwarehersteller nur zuschauen, wie ihre Lizenzschlüssel mehrfach und ohne Reglementierung auf dieser Plattform verramscht werden. Einige Regulierungen kann ich durchaus nachvollziehen, aber jedoch empfinde ich diesen Eingriff als Fragwürdig. eBay ist zwar der Betreiber dieser Plattform und hat das Recht dort regulierend einzugreifen. Jedoch sind für mich die Regeln für den Ausschluss beim Handeln mit Pandemieartikeln nicht ersichtlich.
Der Marktplatz
3 Minuten auf dieser Plattform, die Suche auf Microsoft Office-Lizenzen gerichtet und man bekommt seitenweise Angebote für Lizenzen unterbreitet. Der Großteil dieser Lizenzen ist für mich einwandfrei als unrechtmäßig einzustufen. Ich meine 2€ – 10€ für ein Office 2019 Professional Plus, die es unter normalen Bedingungen nur als Volumenlizenz gibt?! Was das angeht, war ebay schon immer ein Ort für zwielichtige Geschäfte. Eine normale Office Professional Lizenz wird so bei ca. 500€ gehandelt. Von daher habe ich mich auch vor Jahren von diesem Marktplatz entfernt. Im Grunde war und ist man sich nie sicher, ob man nicht an einen Händler gerät, der einen über den Tisch ziehen will. Deshalb hat eBay auch vor einiger Zeit die Plattform Kleinanzeigen eingerichtet. Ziel der Übung war es, dass eBay für die professionellen Händler wieder attraktiver wird.
Kein Vertrauen in den Markt
Schaut man sich die Vorgehensweise bei eBay an, so scheint der Betreiber kein Vertrauen in die Marktwirtschaft zu haben. Der Grundsatz Angebot und Nachfrage ist hier offensichtlich nicht von Bedeutung. Bei den Lizenzen sieht man das anscheinend nicht so eng, denn hier gewinnt der Händler mit den “Dumping-Angeboten” und natürlich eBay. Für mich eine klare Wertschätzung von Eigentums- und Lizenzrechten. Man legt sich die Eingriffe in den eigenen Marktplatz so, wie man es gerade für richtig erachtet. Schließlich profitiert man ja von den Händlern, welche massenweise “ihre” Lizenzschlüssel verkaufen möchten. Wie das mit dem Verkauf von Klopapier ausschaut, habe ich noch nicht probiert. 😉
Finanzielle Aspekte
Wie bekomme ich denn nun meine Artikel verkauft, welche eine Autorisierung benötigen? Eine kurze Suche bei eBay offeriert, dass man eine Herstellerautorisierung benötigt. Auf den ersten Blick erstmal alles kostenlos. Allerdings ist man für eine erfolgreiche Autorisierung, beim TÜV-Saarland (authorized.by), darauf angewiesen einen Shop zu besitzen. D.h. man muss erstmal einen Shop besitzen. Hier kann man einen Shop bei eBay erstellen oder man installiert sich einen eigenen Shop. Hier fallen aber Gebühren an! Bei eBay zahlt man für den kleinsten Shop 32,95 €/Monat, wenn man ein Jahresabonnement abschließt. Hat man einen eigenen Webserver, kann man beispielsweise mit OXID oder Magento einen eigenen Shop aufsetzen.
So weit, so gut, leider sind die Informationen auf der eBay-Seite irreführend. Hat man sich auf der Seite authorized.by angemeldet bekommt man schnell mit, dass dieser Weg nicht der richtige ist. Ruft man dann in der Supporthotline von authorized.by an, bekommt man schnell die passenden Informationen. Der TÜV ist nicht zuständig!!!
Die Mitarbeiterin des TÜV-Saarland (authorized.by) erklärte mir, dass ich mich schriftlich mit eBay auseinandersetzen müsste. Also schrieb ich eBay über die Kontaktseiten direkt an. Als Antwort erhielt ich dann nach einigen Tagen eine Absage, da ich mein Konto offensichtlich nur zu Einkaufszwecken genutzt hatte. Sicher bin ich mir jedoch nicht!