Erfahrungen: Ryde Andra 40

Im März hatte ich ein kleines Kommentar zu richtigem Werkzeug für Fahrradfelgen hinterlassen. Damals hatte ich das Laufrad dann neu eingespeicht und mit einer Felge von Ryde versehen. Rund 6 Monate später, habe ich nun eine Felge die völlig zerstört ist. In diesem Beitrag, möchte ich euch von meinen Erfahrungen zur Ryde Andra 40 berichten und wie es dazu kam, dass ich nun 2 Laufräder des selben Typs aufgebaut habe. Vorab kann ich schon mal einwerfen, dass ich solch einen Defekt bisher noch nicht kannte. Aber mein Kollege ist bekannt dafür, seine Felgen auf unterschiedlichste Weisen zu zerstören. Selbst das Felgenhorn an einer Vorderradfelge ist ihm schon auf unseren Touren abgebrochen. Gab einen riesigen Knall und es fehlte auf rund 30cm der Felgenrand. War übrigens eine Exal M19 vom TX-Randonneur.

Wir hatten also im August eine Radtour die uns über den Spreeradweg führte. Alle waren gut drauf und es lief wie am Schnürchen. Mein Kollege hatte zuvor von einer Serie an Plattfüßen berichtet und das er jetzt froh sei, dass diese Serie nun endlich durchbrochen sei. Ich fragte ihn aus, ob er darauf geachtet habe keine Fremdkörper im Mantel zu haben usw. Eher beiläufig erzählte er dann, er habe letztens ein Stück Alu in seinem Mantel entdeckt. Wie das Stück aussah hat mich nicht weiter tangiert, da ich es als vermutlichen Span durch die Fertigung klassifizierte.

Der Teufel liegt im Detail

Wir waren einkaufen und wenige Kilometer danach ein erneuter Plattfuß. 500 Meter weiter, entdeckten wir einen Imbiss und wir schlugen vor, dort die Reparatur einleiten zu wollen. Ich und ein weiterer Bekannter bestellten also unsere Getränke und schauten genüsslich unserem Pechvogel zu. Mittlerweile hatte er den Dreh raus mit dem Ausbau der Enviolo und begann das Flicken des Schlauches. Nach kurzer Zeit war dieses Thema beendet und er suchte den Mantel nach Schäden ab… Nichts zu finden…

Ich wurde misstrauisch und schaute mir nochmals den Mantel an und fand auch nichts. Danach kontrollierte ich die Felge und stellte am Rad des Felgenbandes einen silbernen Schimmer fest. Hm, dacht ich mir, was ist das denn. Ich hob das Felgenband an und Staunte nicht schlecht, als ich den Defekt sah. Die gesamte Felge war gebrochen! Einmal rings um das innere Profil…

Damit brauchen wir nicht weiterfahren

Ich überlegte wie wir die Sache etwas entschärfen konnten und fragte beim Imbissbetreiber nach Panzerband. Panzerband erschien mir als einzige Möglichkeit, die Felge weiter zu nutzen und den Tag entsprechend enden zu lassen. Auf unserer Strecke, gab es nämlich keinen einzigen Radladen, dem ich zugetraut hätte, dieses Laufrad entsprechend schnell zu reparieren. Niemand hatte etwas Panzerband, also fragte ich bei den Nachbarn nach Panzerband. Auch hier, Fehlanzeige… Aber wir hatten jemanden gefunden, der etwas Klebeband für seine Dampfsperre über hatte. Dieses Klebeband war breit genug und entsprechend Robust um die Felge vom Schlauch fern zu halten. Nachdem wir also die Felge präpariert hatten, konnten wir unsere Tour fortsetzen und erreichten unser Zwischenziel.

Für unseren Felgenzerstörer war die Tour hier dann beendet, denn wir wollten kein weiteres Risiko eingehen. Jedoch konnte er mit dieser Notlösung immerhin noch 100 km fahren.

Was machen?

Da ich ja weiß wie lange Reklamationen mitunter dauern können, ich nicht abschätzen kann wie flink die Kurbelix GmbH mit ihren Retouren ist und ob sie diese Materialermüdung überhaupt als Garantiefall einstufen. Habe ich mich dazu entschlossen, ein neues Laufrad aufzubauen. Das die Felge in ihren Parametern genutzt wurde, wird mein Lieferant höchstwahrscheinlich anzweifeln. Beispielsweise Klassiker, wie ein zu hoher Reifendruck oder Überladung.

Eine Überlastung wird es schon gewesen sein, jedoch sollte Ryde dann wohl eher am maximalen Systemgewicht arbeiten. Mit dieser Felge hatte ich jedenfalls die Hoffnung, endlich mal ein Laufrad zu haben, was meinen Kollegen länger aushält. Aber 6 Monate und so ein Schadensbild, hatte ich noch bei keiner Felge. Offenbar muss ich bei meinem Kollegen in anderen Dimensionen rechnen. So hat er wenigsten ein Ersatzlaufrad wo er beispielsweise mal ein paar Winterreifen aufziehen kann.

Die Ryde Andra 40 ist für 180 kg Systemgewicht ausgelegt, wird mit ca. 4 bar betrieben und der Mantel ist mit 50 mm – 65 mm ausreichend dimensioniert um Schläge abzufangen. Ehrlich gesagt lässt mich das Schadensbild erheblich an der Haltbarkeit der Felge zweifeln. Vor allem, weil auch mein Lastenrad mit diesen Felgen ausgestattet ist und ich hier mit erheblich höheren Lasten fahre. Ich bin gespannt was mir mein Lieferant mitteilt und wie bzw. ob die Reklamation ablaufen wird. Falls also jemand von euch Felgen kennt, die etwas mehr abkönnen und und ein entsprechendes Systemgewicht aufweisen. Schreibt mich an oder hinterlasst ein Kommentar. Ich würde mich freuen eine Alternative in der Rückhand zu haben, falls mich die Ryde Andra 40 abermals verlassen sollte.