Das Leben in unserer Zeit ist schon nicht leicht. Irgendwie scheinen wir in einer Zeit zu leben, in der unser Handeln immer mehr Einfluss auf unsere Umgebung hat. Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler, dass unsere Umwelt sich nicht zu unserem Vorteil entwickelt und dennoch machen wir weiter wie bisher. Neue Konzepte müssen her, aber an das Kernproblem wagt sich keiner ran. Stattdessen verkaufen wir alte Dogmen im neuen Gewand und versuchen ein System am Leben zu erhalten, was für mein Begriffe eine Bankroterklärung für unseren Lebensraum ist. Stück für Stück verlernen wir immer mehr nachhaltig zu leben. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute eine Armutserklärung. Wer seine Sachen reparieren muss, ist ein armer Schlucker! Denn nur wer es schafft, sich öfter mal ein Upgrade zu spendieren gilt als erfolgreich. Auch unser Seelenheil hängt offensichtlich recht stark von unseren Konsumwünschen und deren Befriedigung ab.
Konsum! Es lebe der Konsum?
Die Ausbeutung unseres Lebensraumes ist zu einem notwendigen übel geworden, denn ohne diesen würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen. Mitverfolgen können wir diesen Umstand, seit dem wir mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben. Nach diversen Shutdowns und Zwangsschließungen ist der Kosummotor etwas aus dem Takt geraten. Holz, Eisen, Gas, Kohle und andere Rohstoffe sind zu einem Gut geworden, welche nur noch eingeschränkt verfügbar sind. Viele Gewerke sind mittlerweile nicht mehr voll funktionsfähig, da niemand sagen kann wann die benötigten Waren wieder in ausreichender Form verfügbar sind. Wer kann, baut sich einen Vorrat auf und sorgt zusätzlich für eine Verknappung der Rohstoffe. Die kleineren Gewerke schauen in die Röhre und müssen mit der Angst leben ihre Firma gegen die Wand zu fahren, weil deren Kunden irgendwann abspringen werden. Ein anderer Aspekt ist die Inflation die sich aus dem Rohstoffmangel ergibt. Es wird schlichtweg schwieriger ein adäquates Angebot zu erstellen, weil dir niemand sagen kann ob die Preise stabil bleiben oder nicht. Für die kurzweiligen Projekte mag das kein Problem sein, für die Projekte mit etwas mehr zeitbedarf wird die Planung äußerst schwierig. Die Investitionen werden sich verlagern bzw. heruntergefahren. Folglich wird die Wirtschaftsleistung sinken und unsere Politiker werden in völliger Panik nach Priorisierung bzw. Regulierungen auf dem Rohstoffmarkt schreien.
Rezept: Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft, nach der ich öfter mal schreie, wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Warum? Ganz einfach, wie will man etwas in einem Kreislauf organisieren, wenn man deren Leistung bzw. Umsatz nicht kennt? Es gibt kein Rezept! Eine bedarfsgerechte Wirtschaft will niemand haben! Quoten will niemand haben! Regulierung will man auch nicht haben! Wie soll also erfasst werden, welchen Bedarf wir haben? Wir stellen uns ja schon mit Fangquoten beim Fisch auf die Barrikaden. Zusätzlich fehlt uns auch eine gewisse Flexibilität in unserer Wirtschaft, denn für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft benötigen wir flexible Produktionsstätten. Was machen wir dann mit den nicht benötigten Arbeitern? Denn je nach Auslastung, werden unterschiedliche Kapazitäten an Arbeitskräften benötigt. Von meiner und den nachfolgenden Generationen wir seit Anbeginn eine gewisse Flexibilität gefordert. Bei den älteren Semestern ist diese Flexibilität nicht oder nur eingeschränkt vorhanden. Wie soll das funktionieren, wenn wir die älteren Semester nicht in die Arbeitslosigkeit schicken wollen?
Ein weiteres Problem ist die Lohnsituation, wie soll sich ein Arbeiter finanzieren, der nur saisonbedingt Arbeit findet? Müssten wir hier nicht auf ein System setzen, welches ein gewisses Grundeinkommen gewährleistet? Geht ja auch nicht, wir wollen ja die Lebensleistung der älteren Semester nicht mit Füssen treten! Je älter ein Individuum ist, desto schwieriger wird der Wandel. So lange wir also die Generationen gegeneinander antreten lassen, werden wir unsere Umwelt- und Wirtschaftsprobleme nicht lösen. Beobachten können wir diesen Zusammenhang z.B. bei der Förderung der Kohle in Deutschland. 12.000 Arbeitskräfte in der Kohlindustrie sind wichtiger, als 120.000 Arbeitskräfte in der Windkraft. Es geht, bei der derzeitigen Politik, nicht um die Anpassung an die neuen Lebensbedingungen, es geht darum alte Finanzströme so lange Lukrativ zu halten wie es geht. Das derzeitige Dogma unserer Gesellschaft: Alles was gegen den Kapitalismus bzw. unseren Lebensstil geht, ist automatisch Kommunismus oder Sozialismus. Wir ändern einfach nichts und honorieren einen Lebensstil, welcher primär für die jetzigen Probleme verantwortlich ist. Das ist doch mal ein Plan!
Immer weiter
Jetzt sollen wir das Klima retten, in dem wir noch mehr konsumieren. E-Autos sollen gekauft und daraufhin der funktionsfähige Diesel bzw. Benziner verschrottet bzw. verscherbelt werden. Zusätzlich brauchen wir immer neuere Geräte, welche noch sparsamer sind. Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher und Smartphones alles muss weg und getauscht werden. Spätestens nach 2 Jahren ist der alte Kram doch völlig überholt. Full HD, 4k, 8K, 3G, 4G, 5G die Standards wechseln von Jahr zu Jahr und immer muss ein komplettes Gerät getauscht werden, um aktuelle Standards nutzen zu können. So manches Mal werden alte Standards auch einfach deaktiviert bzw. nicht mehr unterstützt, um den Konsumenten etwas unter Druck zu setzen. Das selbe Spiel bei der Kleidung, wer es wagt, öffentlich mit der Kleidung vom Vorjahr herumzulaufen, ist doch wohl eher ein Geringverdiener. Scheinbar begreifen wir auch heute noch nicht, worum es hier bzw. in Zukunft geht. Wir verknappen nicht nur unseren Lebensraum, wir ernten auch soziale Unruhen und riskieren Kriege, wenn wir nicht bereit sind über unseren Tellerrand zu schauen.
Klimademos und die verblödete Jungend
Ich bin des Öfteren auf diesen Demos unterwegs gewesen und habe schon öfter mitbekommen wie primär ältere Personen sich über die Forderungen der Jugend echauffierten. Wie verblödet und naiv doch diese demonstrierenden Trottel seien. Bei einem Exemplar, welches mir besonders auffiel, habe ich mich dann mal zu einem Gespräch bereit erklärt und ihn gefragt, was er denn so von dem Klimawandel hält und welche Ideen er dazu hätte. Für diesen Gesprächspartner der sich krampfhaft an seinem Bier festhielt, gab es den menschengemachten Klimawandel nicht. Wir müssten uns anpassen und könnten eh nichts dagegen tun, weil nur die Sonne das Klima beeinflussen könne. Gut dachte ich mir, frag ihn mal was man mit einem endlichen Rohstoff, wie Öl, Kohle oder Gas machen müsste. Sollten wir diese Rohstoffe weiterhin für unsere Mobilität und Energiegewinnung verbrennen oder sollte man diese nicht anders einsetzen? Ja sagte er, wir hatten schon autofreie Sonntage und andere Einschränkungen und das Öl ist immer noch nicht weg. Und was sei mit den Umweltproblemen, fragte ich. Hier dachte er kurz nach und erwiderte, dass wir unsere Umwelt doch ganz gut im Griff haben. Aber doch nur, weil wir unsere Produktion ins Ausland verlagert haben, erwiderte ich. Folglich hätten wir doch nur den Ort des Geschehens aus unserem Sichtfeld verbannt. Darauf hin zeigte ich ihm die CO2 Karte auf Windy. Ab hier wurde ich dann als linksgrün versiffter Spinner abgetan der keine Ahnung hat. Woher sollten wir denn wissen woher das CO2 kommt, wir haben ja schon Probleme das Wetter richtig vorherzusagen. Na gut dacht ich mir, der Klassiker, wenn es zu kompliziert wird oder Konsequenzen aus dem eigenen Handeln gefordert werden, holt man ein paar Begriffe aus der Schublade und beendet das Gespräch.
Selbst innerhalb meines Bekanntenkreises gibt es Personen mit ähnlichen Ansichten. Auffällig ist immer, dass diese Personen entweder in der Automobil, Energie oder Flugbranche unterwegs sind. Gibt es in diesen Unternehmen eine Gehirnwäsche oder ist es einfach nur die eigene Angst auf eine Tätigkeit gesetzt zu haben die das Leben der nachfolgenden Generationen negativ beeinflusst. Und dann immer diese Sprüche von wegen wir sind doch nur ein kleines Land was sollen wir denn schon dagegen tun. Haben nicht fast “alle” Staaten in einem Abkommen erklärt, dem Klimawandel zu begegnen? Folglich sind wir nicht ein kleines Land, sondern eines von vielen das sich Ziele gesetzt hat. Das wir diese Ziele nicht erreichen bzw. einhalten, weil wir zu dämlich sind, ist eine andere Geschichte.