Website-Icon Daniel Jörg Schuppelius

Pandemie: Das gespaltene Gesundheits­system

Wenn Politik und Medien nichts reißerisches finden, dann kommt seit einiger Zeit immer mal wieder die Impfpflicht über den Äther. Irgendjemand muss man ja auch die Schuld für die anhaltende Pandemie geben. Ohne Feindbild hat der Tag keine Struktur. Anfangs hatten wir uns ja noch die Jugendlichen vorgenommen und auf die fehlende Solidarität hingewiesen. So langsam scheint das jedoch nicht mehr populär und tragbar zu sein, denn schließlich geht ein Großteil der Jugendlichen überhaupt nicht mehr vor die Tür. Frische Luft und Bewegung sind verpönt, der Computer ist das Fenster in die Außenwelt. Die Quittung für unsere Entscheidungen, werden besagte Jugendliche erst in ein paar Jahren bekommen. Aber die Quittung ist bereits ausgestellt! Riskieren wir doch mal einen Blick auf die Pflegekräfte. Also die Personengruppe, welche neben den anderen Mitgliedern des Gesundheitssystems mit der Pandemie und deren Auswirkung zu kämpfen haben. Ja, genau die Personengruppe denen wir, letztes Jahr, an den Fenstern Applaus gehuldigt haben. Die wollen sich nicht Impfen lassen! Stellt euch mal vor, die sind sogar gegen die Impfpflicht. Solidarität sieht aber anders aus…

Offensichtlich müssen wir noch lernen, dass jeder seines Glückes eigener Schmied ist. Es ist nicht nicht immer mit fehlender Solidarität zu erklären, wenn ich mich gegen ein Medikament bzw. eine Impfung entscheide. Mein Umgang mit dem Risiko bzw. der Gefährdung anderer ist entscheidend für die Bewertung der Solidarität. Genauso könnte man die Frage nach fehlender Solidarität bei den Reisenden stellen, welche das Virus einführen. Jeder Mensch hat das Recht sich selbst zu gefährden. Jedoch hat er nicht das Recht, andere Menschen zu gefährden. Wie gehen wir also mit dem Dilemma um?

Corona ist nun mal im Umlauf und wir alle müssen damit umgehen. Im Besonderen müssen unsere Pflegekräfte mit diesem Umstand umgehen. Jede politische Entscheidung, zu dieser Pandemie, hat einen direkten Einfluss auf ihre Arbeitsumgebung. Hätten wir damals besser reagiert, müssten wir uns nicht mit der Pandemie herumschlagen. Hätte, wenn und aber. Der Drops ist schon lange gelutscht und jeder Staat trägt hier seine eigene Verantwortung. Wie lange müssen wir mit der Pandemie umgehen? Ganz einfach: Bis fast jeder Mensch auf diesem Planeten gegen das Virus angetreten ist und daraufhin die Sterblichkeit sinkt. Warum zieht sich das so lange hin? Jedes brechen der Infektionswellen zieht die Pandemie in die Länge. Und das ist auch gut so! Denn wenn wir die Wellen nicht brechen würden, dann hätte unser Gesundheitssystem keine Chance möglichst viele Menschen zu retten. Ziehen wir die Neuinfektionen in die Länge, haben wir noch weitere Möglichkeiten die Pandemie abzuschwächen. Zum einen haben wir die Impfung, dann die Anpassung des Erregers an uns (i.d.R. Minimierung der Sterblichkeit) und wir lernen mit jedem Geretteten, wie wir gegen das Virus vorgehen können.

Impflicht

Die umstrittene Impfpflicht für Pflegekräfte sehe ich eher als hilflosen Versuch an, einen Schuldigen für die saisonal steigenden Infektionszahlen zu benennen. Auch ich habe mir gewünscht, dass wir in diesem Herbst weiter sind und sich die Zahlen zu den benutzten Intensivbetten reduzieren. Wunschdenken und Realität liegen bisweilen doch sehr weit auseinander. Das Virus ist im “System”, daran wird eine Impfpflicht nichts ändern. Was einen Unterschied macht, ist der gezielte Blick und den erreiche ich nur durch Testungen. Aus meiner Sicht war es folglich eher nicht so schlau, dieses Virus wieder in den Untergrund zu schieben. Mit der Einstellung der Testungen haben wir genau dies getan. Klar Testungen kosten Geld! Aber ist das Geld nicht gut investiert, wenn wir damit ein paar Menschenleben retten können? Natürlich könnte man auch so argumentieren, dass wir die Pandemie etwas laufen lassen sollten, um die Infektionen nach oben zu treiben und somit eine gewisse Grundimmunisierung der ungeimpften Bevölkerungen einzuleiten. Ich bin kein Virologe oder Epidemiologe, von daher beruhen meine Annahmen rein aus meinen Erfahrungen und dem selbst erlangten Wissen. Mit Politik habe ich auch eher weniger am Hut, von daher suche ich keine Schuldigen und muss auch keine Klinken putzen. Für mich ist entscheidend, mit der dargebotenen Situation umgehen zu können und mein Risiko zu minimieren.

1G, 2G oder 3G

Anscheinend haben wir noch nicht begriffen, dass geimpft und genesen nicht gleichzusetzen ist mit: nicht Infektiös. Das schafft nur ein entsprechend durchgeführter Test und das nicht mal mit 100% Sicherheit (Schnelltests). Wobei man ehrlicherweise die 100% Sicherheit relativieren muss, denn die gibt es nicht. Unsere Medien und Politiker verkaufen die Impfung als Infektionskiller schlechthin und sprechen von vereinzelten Impfdurchbrüchen. Schwer leichtsinnig, wie ich persönlich finde. Eine durchgeführte Impfung sagt nichts darüber aus, ob ich das Virus weiter trage oder nicht. Eine Impfung sagt auch nicht aus, ob ich mich bereits infiziert habe oder noch infizieren werde. Das einzige was eine Impfung aussagt, mein Körper hat Bestandteile des Erregers kennengelernt. Wie wirkungsvoll eine Impfung ist, entscheidet der Erregertyp und die Darreichung der Proteine. Habe ich einen Erregertyp der sehr mutationsfreudig ist, wird vermutlich immer wieder eine Anpassung des Impfstoffes von Nöten sein. Habe ich einen Totimpfstoff bzw. nur Bestandteile des Erregers geimpft bekommen, wird die Immunisierung wohl nicht ganz so kräftig ausfallen. Ich muss also ständig dafür sorgen das Nachgeimpft wird. Ähnliches kennen wir bereits von der Influenza, bei der sich Geimpfte immer wieder mit dem Virus anstecken können. Bei HIV sieht die Angelegenheit noch viel schlimmer aus. Es gibt einfach keinen Impfstoff der gegen das Virus antreten könnte. Auch hier hat man Jahre zuvor schon mit mRNA versucht, einen wirksamen Schutz zu produzieren. Mit Medikamenten, können wir das HI-Virus relativ ruhig halten, aber halt nicht bekämpfen.

Wie man an den Beispielen sehen kann, ist es eher wichtig über die Fähigkeiten eines Impfstoffes bescheid zu wissen. Ansonsten geht man fälschlicher Weise, von einem Umstand aus der überhaupt nicht von dem Impfstoff geleistet werden kann. Wir sollten also davon ausgehen, dass die saisonalen Infektionsraten auch durch die geimpften Personen in die Höhe getrieben werden. Nur halt unter dem Radar, weil nicht viele mitbekommen werden, dass sie gerade Träger des Erregers sind. Die Gefahren für Ungeimpfte steigen, aus meiner Sicht, jetzt sogar eher an. Weil die Geimpften immer mehr Freizügigkeit einfordern und schlampiger mit den Schutzmaßnahmen umgehen. Für ungeimpfte Risikogruppen ist es jetzt essentiell wichtig sich zu schützen! Für getestete und ungeimpfte Personen wäre es also ratsam Veranstaltungen zu vermeiden, welche 3G fordern.

Auch wenn ich persönlich eine Impfung einer Erkrankung mit eventuellen Spätfolgen vorziehe. So kann ich doch nachvollziehen, dass es Personen gibt, welche sich nicht Impfen lassen wollen. Eine Impfung hat schon die ein oder andere Nebenwirkung. Seien es Muskelschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen oder andere weniger harmlose Einwirkungen auf den Körper. Statistisch gesehen gehören schwere Nebenwirkungen eher der Seltenheit an, aber nicht jeder Körper steckt eine Impfung mal so weg. Habe ich in der Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen gemacht, werde ich wohl eher auf die Impfung verzichten. Menschen haben nun mal Ängste und wenn man diese Personen nicht ernst nimmt und vernünftig aufklärt, erreicht man i.d.R. nur das Gegenteil. Auch habe ich nie verstanden, warum wir so wenig für die Aufklärung der Bevölkerung getan haben. Stattdessen leiten wir eine Stigmatisierung von Personen ein, denen die Impfstoffe zu wenig getestet wurden. Das sind doch eh alles COVIDioten und Impfverweigerer die an den Pranger gestellt werden müssen. Immer schön, wenn man eine Sau durch das Dorf treiben kann.

Solidarität

Wenn wir also von Solidarität sprechen, sollten sich Geimpfte vielleicht selbst darin üben. Einige der Geimpften sind mittlerweile so genervt von den Maßnahmen, dass sie voller Unverständnis einen Schuldigen für die derzeitige Lage suchen. Die Pandemie der Ungeimpften ist nicht existent! Primär werden zwar die Ungeimpften in den Intensivstationen landen. Der Treiber ist jedoch nicht die mangelnde Solidarität, sondern falsche bzw. nicht vorhandene Aufklärung durch Politik und Medien. Bleiben wir doch bei der Wahrheit: Die Pandemie ist noch mit voller Kraft unterwegs. Erst die Reduzierung der Todeszahlen, wird das Ende der Pandemie einläuten.

Gehen wir weiter so mit der Pandemie um, wird sie uns in dieser Saison stark treffen. Überrascht werden wir irgendwann feststellen, dass auch Teile der Geimpften für die Verbreitung der Coronaviren verantwortlich sind.

Mir ist auch klar, dass ich höchstwahrscheinlich als geistig eingeschränkt war genommen werden könnte, weil ich Verständnis für eine Personengruppe fordere, die noch nicht abgeholt wurde. Aber jedes Gespräch, welches ich zu diesem Thema mit Ungeimpften hatte, führte dazu das sich diese Leute Impfen ließen. Es zeigt aber auch wie unsere Gesellschaft funktioniert. Folgt man nicht gleich den Empfehlungen, weil man noch unsicher ist oder Fragen hat, gehört man wohl zu den Dumpfbacken. Würde ich meinen Job als IT-Dienstleister so machen, dürften die wenigsten Personen einen Computer oder ein Smartphone besitzen und sollten sich lieber einen Rechenschieber besorgen.

Booster für alle minderjährigen Erwachsenen ab 70 Jahren

Ein weiteres Thema sind die Booster-Impfungen und wie Politik und Medien damit umgehen. Ich bin ja schon überrascht, dass Politikern irgendwie klar geworden ist, der Impfschutz lässt nach. Unser Gesundheitsminister, der Macher, will natürlich nicht tatenlos in der Ecke stehen und Tatendrang suggerieren. Also ignoriert man einfach etablierte Strukturen wie z.B. die STIKO und Ärzte, welche von Berufswegen mehr Ahnung von Impfschutz haben als viele Politiker. Mir scheint, dass Politiker offensichtlich Probleme mit Kompetenzen haben. Andernfalls kann ich mir die anhaltende Verunsicherung der Bevölkerung und Beratungsresistenz unserer Politiker nicht erklären. Anstatt weltweit dafür zu sorgen, dass Impfstoffe verteilt werden, kümmert man sich lieber um die hiesige bereits geimpfte Bevölkerung. Die Hersteller der Impfstoffe freut das natürlich, weil man somit die Pandemie künstlich stark hält.

Niemand hat die Absicht sich zu bereichern…

Eine Eindämmung der Pandemie erreichen wir nicht an der nationalen Front, es ist ein globales Problem. Zum anderen, ist eine ständige Darreichung von Impfstoffen auch nicht zielführend. Wie gesagt, die Impfung ist ein Werkzeug um uns mit dem Erreger vertraut zu machen. Der Booster-Effekt kommt von ganz allein durch die Einwirkung des Erregers auf unser Immunsystem. Je öfter der Erreger bei uns vorbei schaut, desto kräftiger fällt die Immunantwort aus und auch genau dort wo sie gebraucht wird. Halte ich mich nur noch in einem kleinen “Kosmos” auf und bin älter, sehe ich die Booster-Impfung als nützlich an. Bei gesunden jüngeren Personen, ist das aus meiner Sicht eher eine Verschwendung von Ressourcen die anderswo besser eingesetzt werden könnten. Komischerweise bekommen wir es nicht auf die Reihe, die Impfstoffe in ausreichender Menge an die ärmsten Länder zu verteilen. Hier werden wohl wieder Knebelverträge mit den Impfstoffherstellern die Handbremse anziehen.

Warum lassen wir die Ärzte nicht ihren Job machen und folgen den Empfehlungen der STIKO, wenn es um die Impfung der Bevölkerung geht? Warum erhöht die Politik den Impfdruck auf gesunde Minderjährige, welche statistisch gesehen kaum einen schweren Verlauf erleiden?

Auch ich mache mir Gedanken um meine Kinder und deshalb stellte ich diese und ähnliche Fragen auch meinen Ärzten. Sollte etwas schief gehen, kann ich mir immer sagen, ich habe das mir mögliche getan und stets nach dem derzeitigen Wissensstand gehandelt. Jeder einzelne sollte sich Gedanken darüber machen können, wie er mit der Pandemie umgehen möchte. Das funktioniert jedoch nur, wenn man die Bevölkerung aufklärt. Diese Aufklärungsarbeit habe ich jedoch schmerzlich in dieser Pandemie vermisst. Es muss ja keine Dokumentationsflut sein, einfache 2-5 minütige Videos hätten es wahrscheinlich auch getan. Lasst uns also den Zeigefinger einpacken und die richtigen Schlüsse aus der Pandemie ziehen.

Die mobile Version verlassen