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Zugpersonal der Deutschen Bahn außer Kontrolle

Heute hatte ich mit dem ADFC eine Tour in der Uckermark. Hinfahrt lief einwandfrei… Jedoch wurde die Rückfahrt mit der Deutschen Bahn etwas merkwürdig. Wir sind in Warnitz (Uckermark) um 16:15 Uhr eingestiegen und wurden gleich mit einer Ansage begrüßt, dass Radfahrer nicht in diesen Zug einsteigen sollen. Allerdings standen wir vor einem Zugabteil für Fahrräder (Großraum) welches zu diesem Zeitpunkt mit maximal 5 Fahrräder ausgestattet war und die Sitzreihe war fast leer. Folglich sind wir in den Zug eingestiegen, denn wir sahen keinen Grund den Anweisungen eines offensichtlich verwirrten Personals folge zu leisten. Es war offensichtlich, dass Zugbegleiter und Zugführer keine Ahnung von ihrem Zug hatten.

Am übernächsten Bahnhof (Angermünde) tönte es dann aus dem Lautsprecher, wie auch schon zuvor, es mögen bitte alle Radfahrer den Zug verlassen. Allerding kam nun die Zugabe, dass die im Zug befindlichen Radfahrer alle anderen Fahrgäste gefährden würden. Es wäre zu unserer aller Sicherheit und wir sollten in den nächsten Zug einsteigen der in ca. 30 Minuten kommen würde. Für mich keine Option, da ich meine Anschlusszüge dann nicht bekommen hätte und auch sonst stand mein Rad nicht im Weg und in dem dafür gekennzeichneten Bereich. Weiterhin drohte das Zugpersonal mit dem Stillstand und der kompletten Räumung des Zuges. Wie gesagt, unser Zugabteil war zu diesem Zeitpunkt mit 8 Rädern ausgestattet und es war ein Großraumabteil, auf der einen Seite eine Sitzreihe und die andere Seite mit einer Reling durch den gesamten Wagon. Sämtliche Fahrgäste verstanden die Welt nicht mehr und machten sich über die Planlosigkeit unseres Zugpersonals lustig. Nach einer kurzen Pause setzte der Zug die Fahrt fort und wir alle waren gespannt was in Chorin passieren würde.

In Chorin angekommen schmiss der Zugbegleiter dann wohl einige Radfahrer aus dem vorderen Zugabteil. Diesen Vorgang bekamen einige Mitfahrer mit und winkten die ausgewiesenen Fahrgäste zu unserem Abteil. Also stiegen diese in unser Abteil. Der Zugführer mittlerweile mit Schaum vor dem Mund blökte ins Mikro, dass alle Radfahrer aussteigen sollten ansonsten würde es in Eberwalde zu einer Räumung durch die Bundespolizei kommen. Plötzlich waren dann 2 Bahnangestellte auf dem Bahnsteig und winken die anderen Räder auch noch in unser Abteil. Also was nun?! Die Lautsprecher tönten was von Gefahr und Räumung und die Bahnangestellten auf dem Bahnsteig füllten den Zug?

Wie gesagt, es war genug Platz in unserem Abteil. Also sorgten wir dafür, dass alle einen Platz fanden und ordnungsgemäß in den dafür vorgesehenen Bereichen standen. Mit Ausnahme eines Klapprades, welches an der Tür stehen blieb.

Ich habe dann in Eberswalde dann mal ein Video gestartet, um euch einen Eindruck von unserem Personal zu geben. Leider war das Zugpersonal so mit seinen falschen Wahrnehmungen beschäftigt, dass einige Fahrgäste überhaupt nicht aussteigen konnten, weil die Türen nur für ein kurzes Zeitfenster geöffnet wurden. Neugierig fragten wir die zugestiegenen Radfahrer aus dem vorderen Abteil wie prekär die Lage dort war. Keiner dieser Personen nahm eine explizite Gefährdung durch zu viele Radfahrer war. Es waren sozusagen normale Umstände und keine Überfüllung. Die Bundespolizei kam dann aber in Eberwalde wohl doch nicht aus dem Häuschen also fuhren wir weiter. Ab Bernau beruhigte sich dann unser Zugpersonal und setzte seine fahrt normal fort.

Man könnte sagen ich habe schon eine Menge mit der Deutschen Bahn erlebt, aber diese Unfähigkeit habe ich so noch nicht erfahren. Versiertes Zugpersonal, hätte auf die gleichmäßige Füllung des Zuges hingearbeitet und nicht diesen Bullshit durch die Sprechanlage gejagt.

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