Website-Icon Daniel Jörg Schuppelius

Erfahrungen: T-Randonneur Lite (Anbauteile)

Die letzten Tagen habe ich mich viel zu viel mit der Europawahl beschäftigt und mich schwer darüber aufgeregt. Nun will ich mich wieder mit Themen befassen, die mir Spaß machen. Und wie soll es anders sein, mein Rad muss her halten. Jetzt wo die Tage wieder wärmer werden, sehe ich in meinen Besucher-Statistiken, dass ihr primär auf die Erfahrungen setzt, welche ich mit diesem Rad gemacht habe und noch weiterhin mache.

In meinem vorherigen Beitrag zum T-Randonneur bin ich ja weniger auf das Rad an sich eingegangen. Ich habe etwas über die Probleme geschrieben und die Möglichkeiten der Verbesserung des Rades angedeutet. Dem ein oder anderem Leser, musste ich noch ein paar Fotos zukommen lassen, weil unter anderem Interesse an dem Lowrider oder dem Lenkstabilisator bestand. Tut euch keinen Zwang an und macht es wie die anderen Leser, wenn ihr Fragen habt. Ich bin gerne bereit, euch mit dem entsprechendem Bild- bzw. Text-Material zu versorgen.

Reparaturmaßnahmen

Nach dem ich das Rad einige tausend Kilometer bewegt hatte, traten an meinem Hinterrad einige Schäden auf. Ich hatte nicht gleich reagiert und prompt die Quittung dafür erhalten. Die Schaltung und meine Felge hatte sich zerlegt bzw. wurde die Schaltung vom Hinterrad eingefangen und hat sich darauf hin vom Schaltauge getrennt. Ich fing an im Netz zu stöbern und fand die Shimano Ultegra RX mit langem Arm. Diese Schaltung verfügt über einen Dämpfer, der das Schlagen der Kette in unwegsamen Gelände minimieren soll.

Der Austausch meiner Felge auf Kulanz bei BadBikes lief unerwartet gut, aber ich hatte mir bereits zu diesem Zeitpunkt eine neue Felge ausgesucht (3-Fach gespeicht), weil ich davon ausging länger auf die Austausch-Felge zu warten. Die neue Felge bestellte ich bei Bike-Components und was soll ich sagen, Bike-Components hat mich wieder einmal schwer enttäuscht. Erstens weil eine 2-Fach gespeichte Felge geliefert wurde und ich bis heute keine Antwort bekommen habe. Zweitens haben die Jungs öfter Probleme mit der Lieferzeit.

Teile sind endlich angekommen

Nachdem die neuen Teile angekommen war, fing ich die Reparatur meines Randonneurs an. Wie immer kurz vor einer größeren Radtour. Man könnte sagen, etwas leichtsinnig weil ich keine Testphase hatte. Aber die Tour verlief ohne Probleme und ich war erstaunt wie leise der Antrieb mit den neuen Komponenten war. Die alte Schaltung (105) war im Lauf etwas ruppiger und lauter. Auch konnte ich gleich den Dämpfer der neuen Schaltung austesten und ich bin bis heute voll zufrieden.

Richten den Schaltauges

Für das Richten von verzogenen Schaltaugen, hatte ich mir mal ein Richtwerkzeug besorgt. Viele Probleme die man mit Schaltungen haben kann, gehen auf krumme Schaltaugen zurück. Das Werkzeug besteht aus einem Schraubbolzen und einem Hebel der mit einem Anschlag versehen ist. Die Reparatur ist denkbar einfach, wenn man etwas mit Metall umgehen kann.

Man schraubt den Bolzen in das Schaltauge und richtet mit Hilfe des Werkzeuges so lange herum, bis das Schaltauge parallel zur Felge steht und das in jeder Richtung. In meinem Fall, musste ich auch etwas mehr Gewalt aufwenden, denn das Schraubloch war ja zu einem Langloch mutiert. Also stauchte ich das Schaltauge danach noch etwas mit dem Hammer und setzte das Richtwerkzeug nochmals an. Auf Grund der Beschädigung des Gewindes verklebte ich das Gewinde der neuen Schaltung, da ich dem Gewinde nicht über den Weg traute. Hier offenbart sich schon die nächste Schwachstelle von vsf, denn Schaltaugen die direkt mit dem Rahmen verbunden sind, lassen sich nicht austauschen.

Tipp: Beim verkleben von Metall ist es äußerst wichtig, eine fettfreie Klebefläche zu schaffen.

Shimano Ultegra RX

Weiteres Zubehör

Aufgrund der abweichenden Bauweise dieser Schaltung, muss natürlich auch die Kette etwas länger sein. In meinem Fall reichten 116 Glieder. Es gibt zum Bestimmen der Kettenlänge Berechnungstools, welche ich aber nicht ausprobiert habe. Neue Taschen hatte ich mir auch besorgt, weil mich die ausladende Form der alten Taschen etwas störte. Die neuen Taschen kann ich nun enger binden, um so den Windwiderstand zu minimieren. Klar ich hätte mir auch ein Lastenrad kaufen können, aber damit wäre ich nicht so flexibel gewesen. Schließlich benutze ich ja auch die Regionalbahn, um in mein Zielgebiet zu gelangen.

Lenkstabilisator

Das Randonneur Lite eignet sich nur bedingt für die Montage eines Lenkstabilisators, da die Bremsleitung mittig am Unterrohr verlegt wurde. Hierfür habe ich den Stabilisator etwas anpassen müssen, um Platz für die Bremsleitung zu haben. Ich fräste also den Träger etwas ein und schaffte mir so den benötigten Platz. Allerdings muss man Vorsicht walten lassen, um die Leitung nicht zu beschädigen. Auch habe ich einen Anschlag zwischen der Halterung der Leitung und dem Hebie eingefügt, da ich sonst die Leitung geknickt hätte. Dafür habe ich eine Plastikhülse halbiert und dem entsprechend eingefügt. Hier benötigt ihr etwas Geduld, da die Montage etwas fummelig ist.

Hebie Lenkungsdämpfer

Gepackträger

Der vormontierte Gepäckträger entsprach nicht meinen Vorstellungen und die Beleuchtung musste angepasst werden. Hier entschied ich mich für einen Gepäckträger mit Racktime-System. Die Gepäckträgertasche sitzt seit dem sehr gut und ich kann sie entsprechend sichern, da es auch einen Schließmechanismus gibt. Auch muss man bei dieser Tasche darauf achten, dass ein entsprechender Bügel am Gepäckträger vorhanden ist, da der Flaschenhalter der Tasche sonst die Lichtanlage verdeckt und im schlimmsten Fall abbricht.

Sicherung

Gepäckträger mit Bügel über der Lichtanlage

Für die Sicherung meines Rades, habe ich mich für 2 Schlösser entschieden. Sie ermöglichen mir das Rad fast überall entsprechend zu sichern. Das Speichenschloss verfügt über die Möglichkeit, eine separat erhältliche Kette zu verwenden. Allerdings ist auch hier ab und zu etwas Fett notwendig, wenn man das Schloss einwandfrei nutzen möchte. Das zweite Schloss ist zwar erheblich schwerer, aber bei der Sicherheit sollte man nicht sparen. Auch gefiel mir die Verbesserung des Halters, denn er ermöglicht einen schnellen Zugriff ohne Fummelei.

Musik

Langeweile auf dem Rad gibt es bei mir nicht, aber manchmal ist ein wenig Musik halt nicht verkehrt. Anfangs habe ich noch gedacht lieber mit Kopfhörern fahren, damit ich die Leute nicht störe usw. Aber es ist nicht mit meinem Sicherheitsverständnis zu vereinbaren und zum anderen ist es Verboten. Jeden Tag siehst du Leute, welche stumpf auf ihr Smartphone schauen und Kopfhörer benutzen. Also völlig aus der Realität genommen wurden und sich dann wundern wenn sie fast umgenietet wurden, weil sie die Autos oder die Straßenbahn nicht mitbekommen. Viele finden es eine gute Idee, wenn sie mich auf weiter Flur entdecken. Natürlich gibt es auch die Stimmen, welche über völliges Unverständnis verfügen.

Zurück zum Thema

Ich habe mich für JBL entschieden, weil diese über eine Technik verfügen, die bis zu 250 Boxen miteinander verbindet (Connect+). In der Praxis sieht das natürlich anders aus, denn schon ab 4 Boxen kommt das System an seine Grenzen, wenn etwas Dynamik in der Platzierung der Boxen vorhanden ist.

Zum befestigen der Boxen, habe ich mich für zwei Systeme entschieden. Für die JBL Charge3 oder Charge4 habe ich mir den Anything Cage HD von Salsa ausgesucht. Die Flip4, befestige ich mit einem Flaschenhalter von SKS der ohne Abstriche einen guten Halt bietet. Um die Flaschenhalter an der Gabel zu befestigen, nutze ich den BottleFix von R+K

Flaschenhalter ohne Ende

Frontroller

Die Frontroller befestige ich mit dem Lowrider von tubus, allerdings sind hier die Taschen etwas nach vorne geneigt, weil die Gabel gerade ist und über keine Biegung verfügt. Diese bekommt man mit dem mitgeliefertem Material ohne großen Aufwand befestigt. Bei den Taschen bin ich absoluter Vaude-Fan, da ich diese Taschen ohne klappern und auch abschließbar am Rad fixieren kann.

Sattelstütze und Sattel

Die Sattelstütze habe ich auch sofort ausgetauscht, da jeder gröbere Stoß das Kilometer schrubben zu einer Qual macht. Auch ist der Sattel eines der wichtigsten Bauteile, da dieser ja die Verbindung zum Rad herstellt. Für mich ist hier ein schmaler Sattel von Vorteil, aber das muss jeder für sich entscheiden. Allerdings muss man bei der Sattelstütze, öfter mal, mit einem neuen Schmierfilm das Quietschen und Knarzen beseitigen. Jedoch bevorzuge ich eher diese Sattelstütze, weil die bau ähnliche Stütze mit Elastomer, in Bezug auf den Gummi, irgendwie schneller verschleißt.

Pedale

Bei den Pedalen habe ich lange gesucht, bis ich welche gefunden habe, die meinen Stabilitäts- bzw. Haltbarkeitsanforderungen stand hielten. Das Knarzen und Knacken ist bei den billigeren Varianten nach weinigen tausend Kilometern unerträglich. Und auch diese Pedale machen irgendwann Geräusche, aber sie müssen ja auch was leisten. Wichtig ist bei Shimano, dass das Pedallager so wie auf dem folgenden Fotos aussehen muss (grüner Kreis). Denn die anderen Lager mit dem Plastikring verschleißen ungleich schneller. Die “Plastiklager” gibt es in verschiedenen Formen und alle wurden von mir, mit mäßigen Erfolg, getestet.

USB Ladetechnik

Hier habe ich mich für einen Ahead-Aufsatz von Cinq entscheiden. Der aber in Verbindung mit dem eingesetzten Nabendynamo nur kleinstmengen an Strom zur Verfügung stellt. Vor allem dann, wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist, welche nicht über die gleichen Kraftreserven verfügen. Auch muss hier das Fahrlicht logischer weise ausgeschaltet werden, um den größten Nutzen davon zu haben.

Fazit

Ich bin mit diesem Rad noch lange nicht am Ende angekommen. Aber es verfügt über eine solide Basis und ist nach meinen Umbauten auch äußerst zuverlässig. Wer also ein wenig Liebe in sein Bike investiert, wird belohnt und kann sich lange daran erfreuen.

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