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Kritik: BOSCH Nyon – Fahrradnavigation

Navigation auf Umwegen

Als ich mir das Kettler Cargoline beschafft habe, dachte ich mir, rüste mal gleich auf den Nyon auf. Man möchte ja schließlich nicht immer das Smartphone bemühen, wenn mal mal eine kleine navigatorische Hilfe benötigt. Im Großen und Ganzen bin ich auch ganz zufrieden mit dem Fahrradcomputer von Bosch. Allerdings nerven mich so ein paar Dinge und die sind ausschließlich in der Navigation zu finden. In diesem Betrag möchte ich mich folglich über den Nyon und dessen Navigationsleistung auslassen. Alles andere, wie beispielsweise die schlechte Touch-Bedienung des Displays und der damit verbundenen eingeschränkten Aufmerksamkeit während der fahrt möchte ich nicht weiter beleuchten.

Drei Navigationsmodi und die City

Vorab schon mal eines, da ich größtenteils in Berlin unterwegs bin, kann ich nur über die Leistung des Nyons in dieser Umgebung berichten. Wenn ihr also ähnliche Erfahrungen in anderen Städten gemacht habt, dann einfach unten bescheid geben.

Anfangs habe ich noch die einzelnen Modi ausprobiert und mich das ein oder andere Mal schwer gewundert, wo mich das Navi hin führt. Na ja wohin wusste ich ja, aber der Weg war manchmal schwer merkwürdig. Fangen wir mal an mit den wichtigsten Modis die für eine Stadt wichtig sind und das sind “Schön” und “Schnell”. Der dritte Modus “MTB” ist nicht so interessant für die City, also lasse ich den mal außerhalb meiner Betrachtung liegen.

Schön?

Plant man eine Strecke von Anfang bis Ende in diesem Modus, kommt man relativ normal zum Ziel. Man muss sich häufiger mit Kopfsteinpflaster und sinnlosen Spurwechseln herumschlagen, aber man hat das Gefühl nicht sinnlos durch die Gegend geführt zu werden. Muss man Strecken meiden, weil sie entweder gesperrt sind oder so finster zu befahren sind, dass man Freiwillig einen anderen Weg einschlägt, wird es kriminell. Die Grundrichtung stimmt, aber das Navi leitet einen immer hin und her in den Seitenstraßen und ständig über Hauptstraßen die man dann zum x-ten mal kreuzt. Würde man auf der Hauptstraße bleiben, wäre der Weg um 70% kürzer. Das Navi meidet konsequent die großen Straßen, wenn es “schönere” Optionen gibt. Ich weiß zwar nicht, welcher Radfahrer Kopfsteinpflaster schön findet? Aber es soll ja scheinbar für jeden Fetisch was dabei sein.

Schnell!

Entnervt schaltet man also früher oder später sowieso auf “Schnell” um und freut sich dann immerhin über Wege die nicht unnütz gefahren werden. Was aber beide Modi gemein haben, ist die Navigationsanweisung mal die Straßenseite zu wechseln. Manchmal auch dann wieder zurück auf die richtige Straßenseite. Da man im Display nicht immer weit genug sehen kann, erkennt man nicht immer ob eine Anweisung sinnfrei ist oder nicht. Mittlerweile ignoriere ich die Wechsel der Straßenseite und warte dann ab. Wie gesagt, oftmals sind die Anweisungen völlig sinnlos und man verhält sich in der Regel verkehrswidrig, wenn man den Anweisungen folgt. Heutzutage hätt ich schon mehr von einem Navigationsgerät erwartet, aber das kann sich hoffentlich nur noch zum besseren wenden.

Kommen wir doch mal zu der Option, unbefestigte oder schlecht gepflasterte Straßen zu meiden. In Berlin ist diese Option ein absolutes Muss! Nicht nur das manche Radwege schon fast an Körperverletzungen bzw. extremen Materialverschleiß grenzen. Nein… es gibt auch Straßen die schlicht nicht befahrbar sind mit Reifen die mit mehr als 2 Bar und weniger als 10cm Gummi aufweisen. Jeder Waldweg weißt mehr Komfort auf, als diese Rumpelpisten. Mal schauen ob Bosch irgendwann die Notwendigkeit erkennt, ein paar mehr Optionen in ihre Navigation hinein zu stecken.

GPX-Tracks

Nun zum letzten Punkt in meiner Kritik. Es gibt ja mittlerweile diverse Radtouren als GPX-Tracks. Möchte man allerdings einen Track mit mehr als 250km in das Navi laden, wird die Datei abgelehnt. Mit dem Onlinetool GPX.Studio, kann man die Tracks zumindest in mehrere Abschnitte splitten und über die Bosch-Seite in sein Navi einfügen. Allerdings kann es dann sein, dass manche Tracks nicht so recht auf die Straßen passen und nicht zur Navigation bereitstehen und nur angezeigt werden können. Nicht immer schön, aber man kann mit diesem Manko aus meiner Sicht leben.

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