Rohstoffe und unserer Umgang mit diesen Rohstoffen ist Thema dieses Beitrages. Im Namen des Konsums rechtfertigen wir alles. Kriege werden mit Rohstoffen bzw. für Rohstoffe finanziert und es scheint kaum jemand zu geben, der sich mal kritisch mit diesem Thema befasst.
Stattdessen, forcieren wir unseren Hunger auf vermeintlich sichere Anlagen. Das liebe Gold soll der Heilsbringer in unsicheren Zeiten sein. Dieses Sicherheitsbestreben geht dann sogar soweit, dass man in vermeintliche Rohstoffe investiert, welche überhaupt nicht existent sind.
Gauner teilen nicht
Die Rede ist von Papiergold. Man kauft also kein Gold, sondern nur ein versprechen einen Anteil zu bekommen bzw. wettet auf Kursentwicklungen. Es muss nicht einmal existent sein, schon allein die Erwartung reicht aus. Gier und dreistes Verhalten sind auch hier wieder Kapitalfördernd. Der steigende Goldpreis scheint eine Rechtfertigung für alles zu sein.
Den Wenigsten ist dabei klar, wie der Goldpreis zustande kommt und wer dafür sein Leben lassen musste, damit wir Hightech und Schmuck in unseren Händen halten können. Des Weiteren ist den meisten Personen überhaupt nicht klar, dass sie im Goldhandel abgezockt werden. Nur wenige kennen diesen Markt und seine Eigenarten.
Wie wird denn nun der Goldpreis bestimmt?
Wie bei allem in unserer Wirtschaft, regelt das Angebot und die Nachfrage die Rohstoffpreise. Beim Gold gibt es jedoch noch einen willkürlichen Referenzpreis, der sich wie folgt ergibt.
Goldfixing
5 Vertreter von jeweils verschiedenen Banken, setzen sich beim diesem Fixing zusammen. Seit 100 Jahren hat sich die Praxis nicht geändert. Hauptwerkzeuge sind Fähnchen und das Telefon.
Der Vorsitzende schlägt also nun einen Eröffnungspreis vor und die anderen Mitglieder beginnen nun mit ihren Partnern abzusprechen ob dieser Preis, Verkäufe oder Einkäufe generieren würde. Nun wird der Preis so oft angepasst, bis Einkauf und Verkauf sich die Waage halten. Ist dies der Fall, klappen die beteiligten Manipulatoren ihre Fähnchen um und der Goldpreis steht für diesen Zeitraum fest. Dieses Fixing wird 2 mal am Tag betrieben.
Noch heute ist dies eine Referenzgröße beim Goldhandel. Selbst Bestrebungen um mehr Transparenz, konnten an diesem Fixing nichts ändern. Die beteiligten Banken wollten diese Manipulationsmöglichkeit ungerne abgeben bzw. aufgeben.
Auffällig ist, dass bei diesem Fixing der Goldpreis grundsätzlich zu fallen scheint. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Mangelhafte Preisermittlung
Wie bei allen Dingen, in einem kapitalistischen Wertesystem, wird dem wahren Preis niemals Rechnung getragen. Umweltzerstörung durch antiquierte Techniken, wie beispielsweise der Cyanidlaugung sind vorprogrammiert und niemals im Preis inbegriffen.
British Columbia ist hier ein Beispiel, dass ich gerne aufzeigen möchte. 10.000.000 m³ giftige Abwässer verunreinigten die umliegenden Gewässer mit Blausäuresalzen, Arsen und Schwermetallen. Der Grund, war das bersten eines Rückhaltebeckens, weil die Gier eine mangelnde Risikobewertung begünstigte.
Imperial Metals, war hier das glänzende Unternehmen der Stunde, welche für diese Abartigkeit verantwortlich war. Sie baute ein Rückhaltebecken auf einem Gletschersee. Risikoabwälzung auf dem Rücken der Bewohner, genauso wie bei der Ölsandgewinnung in Kanada.
Kein Rohstoff steht so für Korruption, wie das Gold
Kanada hat mit Imperial Metals eine Bodensanierung begonnen, aber niemals die Betreiber direkt zur Verantwortung gezogen. Auch hier bleibt also das Geschmäckle der Korruption im Raum stehen.
Gehen wir nun in die 3. Welt wird es immer schlimmer. Kriege, Warlords und andere Nutznießer beuten hier Goldminen aus. Hier kommt dann noch ein weiteres Schwermetall auf die Liste des Umwelttodes. Quecksilber wird hier zur Bindung von Goldpartikeln genutzt und wie soll es anders sein
zu guter Letzt ins Meer abgeleitet.
Quecksilber ist eines der stärksten Nervengifte, welches vom Körper nicht abgebaut sondern angereichert wird. Staublungen sind hier nur noch ein weiterer Kriegsschauplatz der geknechteten Seelen.
Niemand kann dir sagen wo das Gold für deinen Ring oder dein Smartphone herkommt. D.h. du persönlich förderst mit deinem Schmuck und deinem Gerätekonsum das Leid dieser Bergleute.
Naturschutzgebiete werden vernichtet und unbrauchbar hinterlassen. Das ist Gold, nicht mehr und nicht weniger.
Herkunftsnachweise
Du möchtest nicht auf Gold verzichten oder benötigst es für eingesetzte Techniken. Wie wäre es mit einer einfachen Frage: Wo kommt das Gold eigentlich her?
Erst wenn wir das Bewusstsein schärfen und ein Stück weit an andere Personen bzw. an die Umwelt denken, wird sich vielleicht was ändern. Dafür müssten wir aber primär etwas gegen die Korruption machen. Die Abschaffung von Bargeld wäre hier eine Maßnahme die ich begrüßen würde.
Triebgesteuert und subtil
Vielleicht liegt die Faszination von Gold und Diamanten eher darin, sich seine Wünsche und Triebe erfüllen zu können. Anders kann ich mir gewisse Aussagen von einigen Rohstoffplünderern nicht erklären.
Es wird über Umweltaktivisten geredet, welche die letzten Refugien schützen möchten, als ob sie dem Geldverdienen immer im weg stehen. Wie wäre es mal mit etwas mehr Verantwortung für das eigene tun und handeln. Dann muss auch niemand Partei für einen Landstrich ergreifen.
Für ein erfülltes Leben muss ich meine Umwelt nicht ausrauben, aber dass scheint nicht von belang zu sein in diesem Wirtschaftsystem. Wir knabbern die letzten Reste von einem noch halbwegs intaktem Ökosystem ab und nennen dies dann Umweltschutz.
Der Deckmantel “wir brauchen aber”, wird von diesen Triebtätern für jede Rechtfertigung genutzt. Was ich brauche, ist sauberes Wasser und saubere Luft zum Atmen. Aber selbst das, nehmen wir uns mit immer größeren Schritten.
Wie sonst kann man erklären, dass wir für einen popligen Ring, ca. 20 Tonnen Minenabraum generieren. Früher hatten wir in einer Tonne Gestein ungefähr 30g Gold. Heute quetschen wird aus einer Tonne Gestein 0,5g Gold und bezeichnen dies dann als rentabel. Über den geistigen Horizont, denn ich für solch eine Aussage benötige, muss ich nicht weiter reden.