Nachdem meine IXON Space immer schneller leer war und die Akkuzyklen deutlich kürzer wurden, habe ich mich entschlossen, die Lampe zu öffnen. Überraschend war das, was ich darin vorfand, nicht wirklich – die Probleme hatten sich schon im Betrieb abgezeichnet. Dennoch war ich enttäuscht, solche Konstruktionsmängel in dieser Preisklasse zu entdecken.
Da die Gewährleistungsfrist inzwischen abgelaufen war, hatte ich nichts mehr zu verlieren. In einem vorherigen Artikel habe ich bereits auf die Schwächen der IXON Space hingewiesen – hier möchte ich zeigen, wie sich diese im Inneren konkret darstellen, und was ich unternommen habe, um zumindest einen Teil der Schäden zu beheben.
Öffnen der Lampe: Einfach und ohne Spezialwerkzeug
Die Lampe lässt sich mit einem einzigen Werkzeug öffnen: einem Torx-Schraubendreher. Auf der Vorderseite befinden sich vier Schrauben, nach deren Entfernung man die Plastikabdeckung abnehmen kann.
Zieht man anschließend vorsichtig an der Platine des Leuchtmittels, lässt sich das gesamte Innenleben entnehmen. Dabei zeigten sich direkt die ersten Schäden: Auf der Unterseite des Reflektors hatten sich Ablagerungen mit grünlicher Färbung gebildet – ein Hinweis auf Kupferkorrosion.
Ursache: Wasser + Kupfer = leitfähige Brücken
Wie befürchtet, war durch eindringendes Wasser die Platine angegriffen worden. In Verbindung mit Feuchtigkeit bildet Kupfer sogenannte “Blüten” – kristalline Strukturen, die elektrisch leitend sind und ungewollte Verbindungen auf der Platine schaffen.
Diese Brücken können u.a. dafür sorgen, dass sich der Akku kontinuierlich entlädt, selbst wenn die Lampe ausgeschaltet ist.
Reinigung & erste Maßnahmen
Wenn du selbst eine beschädigte Lampe besitzt, besteht eine Chance zur Rettung:
- Reinige alle betroffenen Stellen gründlich, idealerweise mit Isopropylalkohol.
- Je sauberer du arbeitest, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du die Lampe wieder nutzbar machen kannst.
In meinem Fall war das Display bereits so stark beschädigt, dass einige Leiterbahnen unbrauchbar waren – eine vollständige Wiederherstellung war nicht mehr möglich. Trotzdem war mein Ziel erreicht: herauszufinden, wie es zu den Defekten kommt und ob man dagegen etwas unternehmen kann.
Konstruktionsmangel: Keine Dichtung an der Front
Beim genaueren Blick auf das Gehäuse fällt schnell auf: Die Front der Lampe ist unzureichend gegen Wasser abgedichtet.
- Es gibt keine Dichtungslippen zwischen dem Gehäuse und der “Glas”-Abdeckung.
- Besonders im Bereich der oberen Front kann dadurch bei Regen leicht Wasser eindringen – außer, man fährt die Lampe dauerhaft leicht nach unten geneigt.
Möglicherweise wollte Busch+Müller eine gewisse “Entlüftung” ermöglichen, damit sich keine Feuchtigkeit im Inneren staut. Das Ergebnis ist aber leider das Gegenteil: Wasser dringt ein und zerstört langfristig die Elektronik.
Schutz durch Lack: Plastik 70 als DIY-Lösung
Da die Schäden bereits vorhanden waren, suchte ich nach einer Möglichkeit zur Versiegelung und stieß auf einen alten Bekannten: Plastik 70, ein Schutzlack zur Versiegelung von Platinen.
Meine Schritte:
- Reinigung aller Platinen mit Alkohol, inklusive der Taster.
- Abdecken der Bedienelemente, um die Funktion zu erhalten (z. B. mit Schrauben oder Werkzeugen auf den betroffenen Stellen).
- Auftragen des Lacks beidseitig und ausreichend aushärten lassen.
Wichtig: Die Schaltung muss komplett sauber sein. Jegliche Verunreinigung, die mit versiegelt wird, kann später Probleme machen.
Zusammenbau & Ergebnis
Nach dem Aushärten baute ich die Lampe wieder zusammen. Das Display ist weiterhin unleserlich, aber:
- Die ständige Selbstentladung wurde durch das Entfernen der Korrosionsbrücken gestoppt.
- Die Lampe lässt sich wieder normal betreiben.
Bisher zeigt der Lack keine negativen Auswirkungen durch Hitze, obwohl die Lampe bei voller Leistung recht warm werden kann. Für mich ein Erfolg – auch wenn es schade ist, dass solche Eigenmaßnahmen bei einem 140–200 €-Produkt überhaupt nötig sind.
Ausblick
Ich plane, auch meine zweite IXON Space prophylaktisch mit Schutzlack zu behandeln. Vielleicht kann ich damit die Lebensdauer etwas verlängern, bevor auch sie vom Wasser dahingerafft wird.
Fazit
Die IXON Space bleibt für mich ein technisch ambitioniertes, aber schlecht durchdachtes Produkt. Das Gehäuse-Design macht die Elektronik unnötig anfällig – ein klarer Fall von Fehlplanung.
Immerhin: Mit ein wenig Bastelarbeit und dem richtigen Know-how lässt sich der Totalschaden manchmal noch abwenden.