Website-Icon Daniel Jörg Schuppelius

3D-Drucker und Borosilikatglas

Ich habe den Snapmaker A350 im Einsatz und habe schon des Öfteren die originale Druckplatte zerstört, weil ich einfach noch keine Ahnung hatte. Zusätzlich störte mich an der Druckplatte von Snapmaker, dass sich mit der Zeit immer mehr Abdrücke alter Drucke ansammelten und die Oberfläche der nachfolgenden Drucke beeinflusste. Also schaute ich vor einiger Zeit mal nach einer Alternative und wurde bei Glas-Selection.de fündig. Folglich besorgte ich mir das zugeschnittene Borosilikatglas und war gleich in die Oberfläche meiner Drucke verliebt. Solche glänzenden Oberflächen hatte ich zuvor nicht hinbekommen, da die originale Druckplatte eine feine Struktur aufweist.

Wie bei allen Dingen, musste ich auch hier eine Lernkurve hinlegen und lernte mit der Zeit immer besser mit der Oberfläche umzugehen. Als kleinen Nachteil erntete ich beispielsweise den Verlust der automatischen Nivellierung des Druckbettes, denn diese funktioniert nur mit einer metallischen Oberfläche. Der Sensor reagiert nicht auf die Glasoberfläche! Im Klartext, wer mit einer Glasplatte drucken möchte, muss beim Snapmaker A350 auf die automatische Kalibrierung umstellen.

Zusätzlich stellte ich fest, dass es mitunter recht anspruchsvoll sein kann, das Druckgut entsprechend auf der Platte zu fixieren, wenn man nicht mit der passenden Temperatur arbeitet. Ich habe dafür ein entsprechendes Klebespray von 3D-Jake was ich nutze, um bei entsprechenden Materialien die Haftung zu verbessern. I.d.R. braucht man dieses Spray aber recht selten. Und genau hier liegt die nächste Lernkurve begraben.

Geduld

Druck man auf einer Glasplatte, kann man diese nicht einfach knicken um das Druckgut von der Platte zu lösen. Also besorgt man sich Heber und Spachtel, um die Drucke entsprechend zu lösen. Hat man etwas Zeit, muss man nicht viel unternehmen um den Druck von der Platte zu lösen. Ist man ungeduldig und möchte gleich weiter Drucken, kann es unter Umständen dazu kommen, dass man seine Druckplatte zerstört. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich die Oberfläche des Borosilikatglases durch das Ablösen meines Druckes zerstören könnte. Der letzte Druck war etwas größer und hatte dementsprechend eine große Haftungsoberfläche. Als ich meinen Heber ansetzte knisterte das PETG etwas. Bis hierhin völlig normale Geräusche! Da ich feststellte, dass ich das Druckgut nicht adäquat von der Platte lösen konnte, wartet ich doch noch etwas bis die Platte abgekühlt war.

10 Minuten später löste sich der Druck schon leichter und ich staunte nicht schlecht, als ich bemerkte das ein Teil der Glasoberfläche noch auf meinem Druck klebte. Wenn ihr also mit einer Glasoberfläche druckt, lasst euch etwas Zeit für die Abkühlung des Druckers! Ansonsten sieht die Oberfläche wie auf dem Fotos aus und ihr müsst wieder ein paar Euros investieren.

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